(30) Að augabragði skala maður annan hafa, þótt til kynnis komi. Margur þá fróður þykist ef hann freginn er at og nái hann þurrfjallur þruma. ¹)
(30) Sich lustig machen über die Hütte eines anderen Menschen obgleich er zu Freunden kommt: Wähnt sich sehr belesen : sofern er nicht befragt wird und ohne Störung sitzen kann.
¹) „Hávámál og Völuspa“, Gísli Sigurðsson, Svart á Hvítu, Reykjavik 1986
Ferðalangur: „Wir haben nun ausgiebig genug über diese Wesen uns erfahren, so dass sich die Frage aufdrängt, was denn nun diese Wesen an sich seien, also diese signifikant von anderen Gattungen unterscheide.“
Hugsuður: „Nun, da wäre vielleicht jenes zu nennen, was allgemein als humanes Sozialverhalten verstanden wird“.
Ferðalangur: „Wie steht es dann aber mit jener Elefantenkuh, die sich neben ihre gebärende Artgenossin postiert, um diese in ihrer Wehrlosigkeit gegen etwaige Angriffe von Raubtieren zu verteidigen, da diese selbst hierzu nicht in der Lage?“
Hugsuður: „Schon gut. Da wäre vielleicht jenes zu nennen, was allgemein als Mitleiden verstanden wird“.
Ferðalangur: „Und als was wäre dann die Reaktion jener Pflanze zu bezeichnen, an welcher sich signifikante Reaktionen feststellen ließen, als Resonanz auf die Tatsache, dass ihrer benachbarten Pflanze eine Injektion mit Gift verabreicht wurde, an dessen Wirkung diese gerade verendet?“
Hugsuður: „Zum Teufel mit der Wissenschaft. Bliebe also jenes zu nennen, was allgemein als Seele verstanden wird.“
Ferðalangur: „Und als was wäre dann jenes zu bezeichnen, was einen Pinguin dazu veranlasst, einen nur noch in Teilen vorhandenen verwesten Artgenossen gegen einen Aasfresser zu beschützen, damit dieser ihn nicht weiterhin verspeisen könne, und sich dafür sogar dessen Attacken aussetzt, und nicht davon ablässt?“
Hugsuður: „Meinetwegen. Dann bleibt halt nur noch jenes, was allgemein als Verstand angenommen wird.“
Ferðalangur: „Du meinst jene Fähigkeit, welche die Wesen signifikant von anderen Gattungen unterscheidet?“
Hugsuður: „Ja.“
Ferðalangur: „Da hast Du recht. Die Wesen sind tatsächlich die einzige Gattung, der es ein Herzensbedürfnis ist, seine eigene Gattung über das Betätigen von ein paar Schaltknöpfen auslöschen zu dürfen.“
Hugsuður: „Nun, die Vernunft wird es sein, die sie von diesem Schritt bewahren wird.“
Ferðalangur: „Du meinst jenes, was sie diese Fähigkeit erst entwickeln ließ?“
Hugsuður: „Dann ist es halt die Anhaftung von jenem, was als Bewusstsein bezeichnet wird.“
Die Trolle Bókstafareikningur und Reiknirit lagen Nächtens auf ihrem Stein südlich des Drangajökull und träumen bei rotem, grünem und gelbem Tanz der Elfen.
Reiknirit: „Ein konkretes Individuum verlor sein Meditationszentrum. Dessen Meditationszentrum war ein Fabrikschlot vor dem Fenster. Es hatte sich vor dem Fenster eine Schar von Buddhisten in der Fabrik niedergelassen, Männer waren auf das Dach geklettert, und hatten dem Schornstein hölzerne Reifen umgelegt, stiegen auf diesen hinauf und warfen den Schornstein Stück um Stück in dessen Schlund. Dann feierten die Buddhisten das Richtfest ihres Meditationszentrums. Der Schornstein fehle nun dem konkreten Individuum in jenen Stunden, in welchen das Selbstvertrauen schwindet, wenn die Zweifel kommen, und die Stimmung so trüb ist wie die schmutzigblaue Abdeckplane auf dem Dach der Fabrik.“
Bókstafareikningur: „Zentren sind immer nur Zentren relativ zu Irgendetwas. Wenn ich zum Beispiel den Ausdruck im Uhrzeigersinn gebrauche, beziehe ich mich auf ein Zentrum, und ich verstehe selbstverständlich darunter jenes, was vom Standpunkt der Uhr aus gesehen deren Sinn beschreibt, und nicht den Standort jener, welche auf die Uhr blicken. Denn gesetzt den Fall, die Uhr nehme sich selbst wahr, während sie auf die Menschen blicke, sieht diese ihre Zeiger gegen den …“
Reiknirit: „ … was nur feststellbar, stellte einer sich vor, er sei diese Uhr. Was aber hat das mit dem zu tun, was ich mir erfahren hatte, und dir gerade zu erzählen begann?“
Bókstafareikningur: „Da damit bereits das Feststellbare über Innenansicht und Außenmeinung hinreichend beschrieben. Ich erinnere dich an den Satz: Fehlen Dir die Füße zum Reisen, so reise nach innen.“
Reiknirit: „Verstehe. Gesetzt den Fall, es wäre möglich, nach innen zu reisen, und nach außen zu reisen, …“
Bókstafareikningur: „… so könne dies sich nur so verhalten, als würde der Reisende dabei in einem gewöhnlichen Spiegel leben, damit er sehe, was sich da zeige, so er der spiegelnden Seite zugewandt.“
Reiknirit: „Was Sinn mache, denn blickte er auf dessen Rückseite, so sähe er ja nichts, da diese blind. Richte nun einer – auf solche Art und Weise reisend – den Blick nach innen in sich selbst, so sähe er sich selbst. Was aber nach sich zöge, dass er außen nichts mehr wahrnehmen könne, da zugleich die blinde Seite des Spiegels in Richtung nach außen gerichtet, welche ja außerstande, etwas wahrnehmen zu können.“
Bókstafareikningur: „Nehme er nun bei dem Blick nach innen etwa außen etwas wahr, wozu auch ein Gedanke bzw. eine bildhafte Vorstellung zählte, …“
Reiknirit: „… erzählte dieses Ereignis demnach, dass er tatsächlich den Spiegel gewendet habe, und damit logischerweise gar nicht mehr nach innen sähe. Nehmen wir nun an, es gelänge ihm, den Spiegel nach innen gerichtet zu halten, was sähe dann ein Außenstehender?“
Bókstafareikningur: „Aller Logik nach nur die blinde Seite des Spiegels, also – nichts. Nehmen wir nun noch an, der Reisende würde den Spiegel wenden, also nach außen richten. Verhält es sich dann nicht so, dass der Reisende sähe, was sich ihm dort darböte, so er zu Aufmerksamkeit fähig?“
Reiknirit: „Dann sähe er aber innen nichts mehr, da in Folge nun die blinde Seite des Spiegels in Richtung nach innen gerichtet, welche ja nichts wahrnehmen könne.“
Bókstafareikningur: „Was sähe aber in diesem Falle dann der Außenstehende, der in die nun dargebotene spiegelnde Seite blicke?“
Reiknirit: „Wer bereits einmal in einen Spiegel gesehen hat, kann diese Frage beantworten. Nur die Wesen glauben, sie seien mit einem Januskopf ausgestattet worden. Was sie zwar abstreiten, aber so agieren, als besäßen sie einen.“
Bókstafareikningur: „Womit auch die Uhr, und jener, der auf diese blicke, hinreichend beschrieben. Und weil dem so ist, ist eine Feststellung nachvollziehbar, dass sich Innenansicht und Außenmeinung keineswegs deckten.“
Reiknirit: „Bliebe noch der Frage nachzugehen, ob jene Innenansicht, welche über solcherart Spiegelei wahrnehmbar, mit jener Innenansicht sich decken könne oder sogar müsse, welche aus Nachdenken, also dem sogenannten Rationalisieren resultiere, welches nicht mit rationalem Begreifen identisch.“
Bókstafareikningur: „Was eine interessante Frage schon allein aus dem Grund, da auf Grundlage der Annahme, die gewonnene Innenansicht des Inhabers, und die gewonnene Ansicht eines Außenstehenden über den Inhalt des Inhabers könnten deckungsgleich sein, sich nicht nur ein neuer Berufsstand entwickelte, sondern gleich eine neue Wissenschaft: die Psychologie.“
Reiknirit: „Und so verlässt seitdem der hiervon Infizierte gelangweilt die Theatervorstellung vor der Zeit, sich der Frage widmend, ob die Tatsache, dass er im Gegensatz zu dem restlichen Publikum sich von der dargebotenen Aufführung gelangweilt fühle, nur aus dem Grund hervorgegangen sein könne, weil da noch ein unentdecktes Problem in ihm wäre, was sich ihm darüber kund tue …“
Bókstafareikningur: „… vielleicht ein verdeckt schlummernder Konflikt mit der Mutter, dem Vater, den Geschwistern, unerfüllte inzestuöse Wünsche, oder was auch immer. Und der nun endlich nach langer Zeit danach dränge, durch einen Psychologen ans Tageslicht gebracht zu werden.“
Reiknirit: „Dies erklärte, dass in den Vereinigten Staaten – so ist zu hören – gebildete Menschen neben einem Eigenheim, einem Auto, einer Mikrowelle, und einem Eisschrank auch einen Psychologen als notwendiges Accessoire für ein vollständiges Portefeuille erkannt haben.“
Bókstafareikningur: „Ergibt sich doch darüber neben dem Geltungsnutzen auch ein Grundnutzen, in Form von kurzweiligem Gesprächsstoff in angenehmer Runde unter Gleichgesinnten. Nach dem Besuch des Sofas.“
Reiknirit: „Und für den Fall, der Psychologe sollte etwas von dem Gegenstand begriffen haben, mit dem er umgeht, gibt es auch eine Lösung: man wechselt ihn aus.“
Bókstafareikningur: „Was zu dem Satz führe: Die Person? Wie soll ich sie beschreiben. Ich beschriebe sie in der Form eines Fragezeichens, mit der Gewissheit, dass vor diesem ein Satz stehe, und dem Wissen, dass dieser Satz von Niemandem gelesen werden könne, außer von derjenigen Person selbst.“
Reiknirit: „Aber deine Erklärung hat einen Haken. Denn diese ist nur eine aristotelische Spiegelei, die schon längst widerlegt ist“.
Bókstafareikningur: „So, meinst du? Hast du schon einmal einen Versuch unternommen, deine Gehirnströme auf 0,4 Hz herunterzufahren?“
Reiknirit: „Wozu sollte das gut sein?“
Bókstafareikningur: „Damit du den Satz verstehen kannst: Welcher Sehnsucht folgst du, die Wüste zu durchwandern? Wie oft bist du zu heiligen Stätten gepilgert, bist dem Rufe der Gurus gefolgt oder hast magische Steine an deiner Haut gerieben? Doch wann bist du jemals in deinen eigenen Tempel eingetreten?“
Reiknirit: „Und wozu sollte das nun wieder gut sein?“
Bókstafareikningur: „Weil sich nur dort vielleicht ein Meditationszentrum auffinden ließe? Und damit du endlich Einsteins Relativitätstheorie verstehst, und diese nicht weiterhin nur ohne Sinn und Verstand auswendig herunterbetest?“
Reiknirit: „Aber was bitteschön wäre da nun relativ?“
Bókstafareikningur: „Nun, es könnte gut sein, dass du dabei aus Versehen in den Mikrokosmos eintauchst, aber im Makrokosmos landest, und den Weg zurück nicht mehr findest.“
Reiknirit: „Blühender Blödsinn.“
Bókstafareikningur: „So, meinst du? Wie verhält sich denn der Durchmesser eines Atoms zu seiner Atomhülle?“
Reiknirit: „Das Verhältnis des Durchmessers eines Atomkerns zu dem Durchmesser seiner Atomhülle, in der sich die Elektronen bewegen, welche die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Atoms bestimmen, bewegt sich im Verhältnis von ca. 1 : 10.000 bis 1 : 100.000.“
Bókstafareikningur: „Und besäße der Atomkern den Durchmesser der Sonne, kreiste dessen äußerstes Elektron ca. 13.927.000.000 km entfernt davon. Gemessen daran klebt die Erde mit ihren 149.500.000 km geradezu an der Sonne. Betrachte einer das Verhältnis der vorkommenden Massen in einer Atomhülle mit dem eines Sonnensystems, so ließe sich feststellen, dass sich im Atomkern mehr als 99,9 % der Masse und Energie des gesamten Atoms konzentrierten, was mit dem Verhältnis der Massen in unserem Sonnensystem in etwa konform wäre, in welchem die Masse der Sonne 700fach größer sei als die Masse all ihrer Planeten.“
Reiknirit: „Nehmen wir beide also einmal an, jemand wäre in der Lage, seine Gehirnströme auf 0,4 Hz herunterzufahren, und reise dabei versehentlich in seinen eigenen Mikrokosmos, und es gelänge ihm, sich dort über einen gewissen Zeitraum aufzuhalten, er demnach nicht in der Lage wäre, sich jenseits dieses Mikrokosmos auf der Ebene der dort vorhandenen Wahrnehmungsfähigkeit zu bedienen, um deren Zweck zu erfüllen, …“
Bókstafareikningur: „… würde dies gemäß der Naturgesetze zufolge unweigerlich dazu führen, dass dessen neuronale Vorgänge ihre Funktionsfähigkeit verlören, da ihnen dadurch jegliche Voraussetzung hierfür hinreichend genug entzogen, welche diese zur Aufrechterhaltung ihrer Funktionstüchtigkeit benötigten.“
Reiknirit: „Während dem im Mikrokosmos Schwebenden …“
Bókstafareikningur: „… die fernen Atome des eigenen Körpers erschienen wie ferne Planeten, und er sich die bange Frage stellte, wie es denn nun anzustellen sei, …“
Reiknirit: „… dass er endlich diesen taumelnden Zustand in diesem leeren Weltall auch wieder verlassen könne, um endlich wieder auf seinem Sofa zu landen …“
Bókstafareikningur: „… er auf solchem Weg folglich von einem Bezugssystem zu jenem Bezugssystem zurückkehre, von welchem er seine Reise unternommen.“
Reiknirit: „Wird nicht mit dem Begriff Wirklichkeit all das beschrieben, was der Fall ist?“
Bókstafareikningur: „So ist zu hören. Und als Gegenbegriffe zur Wirklichkeit werden Schein und Phantasie gehandelt.“
Reiknirit: „Nach Needham stellt sich in der Objektwahrnehmung bei Säuglingen die Unterscheidung von Objekten auf der Grundlage von Formunterschieden erst nach ca. 4 ½ Monaten ein, die Nutzung von Farbunterschieden sogar erst nach 5 bis 9 Monaten. Die Bildung und Selektion der Synapsen erfolgt ebenfalls erst postnatal, ungefähr ab dem achten Tag nach der Geburt, um nach ca. 30 Tagen mit ca. 13.000 Synapsen pro Neuron den Kulminationspunkt zu erreichen. Erst nachdem nach 30 Tagen der Kulminationspunkt bei der Bildung von Synapsen erreicht wurde, beginnt die lange Fixation von Objekten.“
Bókstafareikningur: „Und diese Fixation von Objekten führt zu jenem Bezugs– oder Referenzpunkt, ohne dem eine Tomate …“
Reiknirit: „.. sich vielleicht nur als ein Universum darböte, aus Atomen und Atomhüllen, was alles andere als geeignet wäre, …“
Bókstafareikningur: „… um erkennen zu können, dass einer in diese auch hineinbeißen könne, um seinen Hunger zu stillen.“
Bókstafareikningur: “Wie auch das rationale Begreifen. Rökfræði führt zu Samræmi.“ 1)
Die Trolle Bókstafareikningur und Reiknirit kletterten von ihrem Stein südlich des Drangajökull, und tanzten ausgelassen einen Reigen um ihren Stein, da er sich ihnen als Stein darbot, was nur Schein und Phantasie, und nicht als eine riesige Ansammlung von Atomen und Atomhüllen, also dessen Wirklichkeit, die ja Gegenbegriff zu Schein und Phantasie:
„Lítilla sanda
lítilla sæva
lítil eru geð guma.
Því að allir menn
urðu-t jafnspakir:
Hálf er öld hvar.“2)
„Bevor unsere weißen Brüder kamen, um zivilisierte Menschen aus uns zu machen, hatten wir keine Gefängnisse.
Aus diesem Grund hatten wir auch keine Verbrecher.
Ohne ein Gefängnis kann es keine Verbrecher geben.
Wir hatten weder Schlösser noch Schlüssel, und deshalb gab es bei uns keine Diebe.
Wenn jemand so arm war, daß er kein Pferd besaß, kein Zelt oder keine Decke, so bekam er all dies geschenkt.
Wir waren viel zu unzivilisiert, um großen Wert auf persönlichen Besitz zu legen.
Wir strebten Besitz nur an, um ihn weitergeben zu können.
Wir kannten kein Geld, und daher wurde der Wert eines Menschen nicht nach seinem Reichtum gemessen.
Wir hatten keine schriftlich niedergelegten Gesetze, keine Rechtsanwälte und keine Politiker, daher konnten wir einander nicht betrügen.
Es stand wirklich schlecht um uns, bevor die Weißen kamen, und ich kann es mir nicht erklären, wie wir ohne die grundlegenden Dinge auskommen konnten, die – wie man sagt – für eine zivilisierte Gesellschaft so notwendig sind.“
Tilvera: „Sie setzen nun entdecken dem erfinden gleich, und argumentieren, dass kein Unterschied bestehe zwischen den beiden Tätigkeiten, denn es sei der Verstand, der entdecke, und da dieser es ist, der finde, sei es erfunden, und keineswegs entdeckt. Dein Genom wurde daher keineswegs entdeckt, sondern erfunden.“
Ónytjungur: „Ich besitze keinen Gnom. Es war daher bei mir auch keiner zu entdecken, und wäre da, weil bei mir hier nichts zu finden war, deswegen erfunden worden, dass ich einen Gnom besitze, so wurde dies meiner Erinnerung nach vor nicht langer Zeit noch Lüge genannt. Und diese meine Aussage ist wahr, sowohl für jenen Fall, dass du mit dem Wort Gnom einen Erdbewohner meintest, als auch für jenen Fall, dass du mit dem Wort vom Verstand sprachst.“
Tilvera: „Ich sagte Genom, und nicht Gnom. Du spottest über Kleinwüchsige?“
Ónytjungur: „Wo denkst Du hin. Du weißt, das unsichtbare Volk ist unser treuester Freund, und wir Tröll deren treueste Freunde. Und da das unsichtbare Volk, wie der Name bereits darauf hinweist, unsichtbar ist, kann kein Tröll wissen, ob diese Bewohner im Untergrund nun Riesen, Zwerge, oder keines von beiden sind. Demnach ist für uns Tröll eine bestimmte Körpergröße völlig nichtssagend, denn wäre es anders, wie könnten wir dann deren treueste Freunde sein.“
Tilvera: „Dennoch sagte ich Genom, und nicht Gnom.“
Ónytjungur: „Würdest Du mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass im Falle, mit dem Wort Gnom würden Erdbewohner bezeichnet, dann mit dem Wort eine angemessene Vorstellung über das Bezeichnete verbunden werden könne, hingegen im Falle, es würde mit dem Wort Verstand bezeichnet, keine angemessene Vorstellung über das Bezeichnete verbunden werden könne?
Tilvera: „In beiden Fällen wäre das darüber Bezeichnete einer Vorstellung zugänglich. Es ist aber immer noch so, dass ich vom Genom sprach, und nicht vom Gnom.“
Ónytjungur: „Gemach. Wie du weißt, gibt es keine Messgröße, die das Ausmaß an Verstand messe, also jener Fähigkeit, über welche mittels Begriffen sich etwas vorgestellt werde. Eine Messgröße gibt es selbst dann nicht, setzte einer eine solche. Zudem, bildete einer Begriffe, und verknüpfte er diese dann mit Urteilen, so wäre einer – wolle er in Folge darüber aussagen – dazu gezwungen, dieses über Vergleiche mitzuteilen, da über Sprache nur Aussagen von Vergleichen möglich. Doch was wäre dann beschrieben über dieses Etwas, wenn erzählt, es sei größer oder kleiner als, dicker oder dünner als, älter oder jünger als, und was da an Vergleichen noch so möglich? Das Ding selbst? Oder nur das Ergebnis eines Vergleichs, bezogen auf irgendeine Messgröße?“
Tilvera: „Nun, ebenso verhält es sich mit jenem, was mit dem Wort Akzeptanz bezeichnet. Auch über diese gibt keine Messgröße, die ein Ausmaß an Akzeptanz messe. Selbst dann nicht, setzte einer eine solche. Denn diese wäre immer willkürlicher Natur. Und so wäre von Akzeptanz nur zu sagen, dass es zwar einen oberen und unteren Schwellwert hinsichtlich vorhandener oder nicht vorhandenerAkzeptanz gebe, jenseits derer entweder – in der einen Richtung – die Urteilsfähigkeit sich in ein kollektives Delirium begebe, oder- in der entgegengesetzten Richtung – ein konkretes Individuum sich von jeglichem weiteren Versuch einer Kontaktaufnahme verabschiede, nicht jedoch, ab wann denn diese Schwellwerte nach oben oder nach unten genau über- oder unterschritten seien.“
Ónytjungur: „Wie kannst du dann behaupten, in beiden Fällen wäre das darüber Bezeichnete einer Vorstellung zugänglich, also sowohl bei den Ding Erdbewohner, wie bei dem Nichtding Verstand?“
Tilvera: „Nun, weil die Resultate aus der Bildung von Begriffen, und der damit verknüpften Urteile für jedermann wahrnehmbar, so er über Sinne verfüge.“
Ónytjungur: „Zugegeben. Und das auch noch unübersehbar. Jahrhunderte sitze ich nun bereits auf meinem Stein, bin durch Länder gereist, habe mir erfahren, was an Dingen jenseits des Horizonts, und bin dort auf jenes gestoßen, was Intelligenz genannt.“
Tilvera: „Nun, dann verfügst du bereits über Wahrnehmung, was Voraussetzung von Intelligenz. Wie du sicherlich weißt, ist Wahrnehmung selbst nur dumm.“
Ónytjungur: „Nun, ich bin ein Tröll. Ziehe demnach Betrachtungen über Wahrgenommenes allemal einer möglichen Intelligenz vor, und bleibe daher lieber dumm. Stahl doch die Intelligenz zuerst das Land, das ausnahmslos für alle bestimmt, wissend, dass sie damit Artgenossen die Ernährungsgrundlage entziehe. Dann erfand sie den Tausch, und verkündete den Landlosen: ‚Schaffet an meiner statt, und ich gebe euch dafür das Brot, das ich euch entzog!‚ Dann erfand sie die unverderbliche Ware, die es gar nicht gibt, was dazu führte, dass die einen diese im Übermaß horteten, und die anderen mühsam oder vergeblich sich selbst verleugneten, um etwas davon zu erhalten, denn nur darüber war noch Nahrung zugänglich. Und so wucherten Höfðingar landauf, landab, und jene, die übrig blieben. Da aber noch das Prinzip herrschte, dass jedes konkrete Individuum sich seinen Goði frei wählen konnte, den Goðar daher jederzeit die Gefolgschaft aufgekündigt werden durfte, ohne deswegen etwas Nachteiliges befürchten zu müssen, erfand sie die Ideologie, die Nation, die Gesellschaft, die Akzeptanz, welche nur das Ausmaß an Gefolgschaft, die Ochlokratie, die Diktatur der Mehrheit, die Querulanten, die Leitkultur, die Nestbeschmutzer, ersetzte Gattung durch Volk, und Wissen durch Meinung, und was noch so alles an Begriffsbildungen möglich, verhedderte und verirrte sich in dem auf solche Weise entstandenen Begriffslabyrinth, verwarf endgültig, dass etwas unstrittig sein könne, und da es hierfür noch keinen Begriff gab, nannte sie es Zivilisation.“
Tilvera: „Du scheinst mir ein Defätist zu sein.“
Ónytjungur: „Du hörst einen, der mutlos und hoffnungslos ist, und die eigene Sache für aussichtslos hält? Setzte eine solche Haltung nicht voraus, dass da einer sich auf den Weg gemacht hätte, Gefolgschaft für die eigene Sache zu suchen, da von Sucht nach Bestätigung oder Widerspruch heimgesucht? Was wäre da schon anderes gewonnen als Gesocks.“
Tilvera: „Nun, das liegt daran, dass du strohdumm bist.“
Ónytjungur: „Da lob ich mir doch die Dummheit. Verhält es sich nicht so, dass Gefolgschaft es war, die aus der Menge von Milliarden Exemplaren einem Dutzend aus dieser Menge die Möglichkeit schuf, dass dieses Dutzend jedes Lebende von dieser Erde jederzeit auslöschen dürfe, wann immer es einem aus diesem Dutzend gefiele, und die Befugnis hierzu als notwendig ausgab, wider besseren Wissens die Behauptung aufstellend, bereits die Gattung begründe, dass es sich bei solchen bereits per-se um ein vernunftbegabtes Wesen handeln müsse?“
Tilvera: „Dem Versuch einer Abschaffung dieses Zustands wird von intelligenten Leuten kein Erfolg attestiert, wie du weißt. Bist du nun ein systematischer Schlechtreder gesellschaftlicher und politischer Umstände geworden?“
Ónytjungur: „Ich erzähle dir nur, was ich mir auf meinen Reisen erfahren hatte, und nichts darüber hinaus. Sage mir, falls ich lüge, und meine Erinnerung mich betrogen habe, und ich werde meine Erzählung korrigieren.“
Tilvera: „Nun, für den Fall, dass du dich noch daran erinnern kannst: ich sprach nur vom Genom.“
Ónytjungur: „Auch ich spreche von nichts anderem. Sag mir, wie nennst du Etwas, das zwar in der Lage ist, einen gesprochenen oder geschriebenen Satz als Aneinanderreihung von Begriffen zu erkennen, darin enthaltene Begriffe extrahieren und bereits vorhandenen Begriffen zuordnen kann, Beziehungen und deren Kardinalität in einem Gedächtnis ablegen kann, ausschließlich in der Lage ist, einer vorgegebenenReihenfolge von Entscheidungen, Wiederholungen und Anweisungen zu folgen, nur dazu fähig, Erkenntnisse ausschließlich aus dem Gebrauch vorliegender Statistiken gewinne, und jegliche Entscheidung nur auf Grundlage vorliegender statistischer Daten treffen kann? Nennst du solches etwa vorhandenen Verstand, oder Verständnis, oder Besinnung, oder Einsicht?“
Tilvera: „Dies wäre erst anhand jener Begriffe feststellbar, die diesen Nomen vorausgingen, demnach die Begriffe für die Tätigkeiten überlegen, verstehen, begreifen, besinnen, und einsehen, da erst über diese Tätigkeiten einer möglichen Vorstellung zugänglich.“
Ónytjungur: „Und ist verstehen, begreifen, sich besinnen, und einsehen möglich im Falle, einer wüsste nur jenes, was ihm persönlich bekannt, jedoch nicht jenes, was ihm unbekannt, dennoch aber vorhanden?“
Tilvera: „Es wären nur solche Annahmen herstellbar, welche das im Unbekannten gebliebene nicht berücksichtigten, was zwangsläufig zu irrtümlichenEntscheidungen führe. Irrtum wäre daher bereits systemimmanent und vorprogrammiert.“
Ónytjungur: „Womit der Satz erklärt, dass ein Mensch sich stündlich irre. Und da dem so ist, überträgt er nun jenes, was er für Intelligenz hält, auf eine neu geschaffene Gattung, die in der Lage, sich – im Gegensatz zu ihm selbst – jede Millisekunde irren zu können. Womit ich beim Genom angekommen.“
Tilvera: „Und worin bestünde deiner Ansicht nach die Verbindung mit jenem, von dem du erzähltest, mit jenem, was Genom genannt?“
Ónytjungur: „Nun, ich hörte davon, dass bei diesen Wesen sogenannte Pseudogenome gefunden wurden, die jedoch nicht mehr im Gebrauch seien, vermutlich durch Mutationen außer Kraft gesetzt.“
Tilvera: „Und?“
Ónytjungur: „Nun, ich habe, wie du meiner Erzählung entnehmen konntest, durchaus Anlass zu der Vermutung, dass jene Gattung, die sich selbst die Eigenschaft eines vernunftbegabten Wesens zuschreibt, zwar für Vernunft begabt sei, allerdings größten Wert darauf lege, diese Begabung nicht zu nutzen, diese daher nun in solchen sogenannten Pseudogenen ungenutzt auf jenen Zeitpunkt harre, an dem es wieder opportun, Verständnis und Einsicht zu praktizieren, da sich mittlerweile über die Methode trial-and-error herausgestellt habe, dass erst diese beiden den Fortbestand der Gattung sicherstellen würden, und nicht – wie irrtümlich angenommen – jenes, was Intelligenz genannt, da diese ja nichts weiter als das Resultat aus vorhandener Gefolgschaften, und deren jeweiligem Diktat, welches Akzeptanz genannt.“
Tilvera: „Womit du eindrucksvoll für jedermann belegst, dass du kein vernunftbegabtes Wesen bist“.
Ónytjungur: „Was kein Schaden ist. Ermöglicht doch diese Eigenschaft uns Tröll, aufmerksam zu sein, und sich auf unseren Reisen Wirklichkeit erfahren zu können. Lass mich dich daher mit einem Vers willkommen heißen.“
Tilvera und Ónytjungur fassten sich bei den Händen, sangen ein Lied, und tanzten auf ihrem Stein:
„Hrörnar þöll
sú er stendur þorpi á.
Hlýrat henni börkur né barr.
Svo er maður
sá er manngi ann.
Hvað skal hann lengi lifa?“ 1)
1) Anm.: Vers 50, „Hávámál og Völuspa“, Gísli Sigurðsson, Svart á Hvítu, Reykjavik 1986 , Übersetzung:
(50) „Die Kiefer verdorrt, die auf kahler Höhe steht,
Ihr nützt nicht Nadel noch Rinde.
So geht es dem Mensch, den niemand mag:
Was soll er lange leben?“
Um die Mittagsstunde herum zählten die Trolle Javnvægi und Javnvægistruflun oberhalb von Furufjörður auf Hornstrandir die Regentropfen.
Jafnvægi: „Lass uns das Spiel der Wesen spielen. Auf welches Spiel hättest du heute Lust?“
Jafnvægistruflun: „Das Spiel der Aufregung.“
Jafnvægi: „Gut. Wir brauchen demnach 88 schwarze Obsidiane, 4 rote Jaspis und 2 weiße Liparit. Die Basaltbrocken holen wir uns dann später auf den Stein.“
Jafnvægistruflun formte auf dem Stein das Schachbrett der Aufregung aus feinem Lavasand, die 92 Spielfelder, bestehend aus 23 Reihen mit je 4 Feldern. Jafnvægi legte die 88 Obsidiane in die ersten 22 Reihen, in die letzte Reihe legte er 3 rote Jaspis und einen Liparit. Den restlichen Jaspis und den Liparit nahm er an sich.
Jafnvægi: „So, jetzt kann das Spiel funktionieren. Die linke Hälfte auf dem Spielbrett nenne ich Kona und die rechte Hälfte Karlmenn, und beide zusammen sind das Spielfeld, das ich Manneskja nenne. Aber erst der minimale Unterschied dort ermöglicht das Spiel.“
Jafnvægistruflun: „Das wird schiefgehen. du weißt doch, es ist die Natur von Steinen, immer nur auf den Unterschied zu schielen, den eigenen deswegen stets für besser zu halten, und schon ist das Malheur passiert. Das kann daher nur schiefgehen.“
Jafnvægi: „ Sei‘s drum. Mit welchem der Spiele willst du anfangen, mit dem Spiel der Spielbretter oder mit dem Spiel von dessen Hälften?“
Jafnvægistruflun: „Mit dem Spiel der Hälften.“
Jafnvægi: „Du kennst die Spielregeln. Jedes Mal, wenn in der letzten Reihe von Kona zwei Jaspis liegen, und daneben bei Karlmenn ein Jaspis und ein Liparit, so wie von mir aufgestellt, darf ich einen Stein, entweder den Jaspis, oder den Liparit von der rechten auf die linke Seite legen, und für den Fall, auf der linken Seite befände sich dann ein Liparit, diesen für mich behalten, im anderen Fall bekomme ich einen von den zwei vorherigen Jaspis der linken Seite. Aber als Ausgleich dafür muss ich immer den fehlenden Stein auf der rechten Seite aus meinem Guthaben ersetzen.“
„Ich weiß“, antwortete Jafnvægistruflun: „ du willst die Spielregel erfüllen, dass sich die Steine vergnügen, wenn sonst schon alles so beschwerlich erscheint. Das Spiel dauert daher solange an, solange du zwei ungleiche Steine bei dir hast. Erhältst du auf diese Weise drei Steine, hast du gewonnen, und das Spiel ist zu Ende. Hast du aber zwei gleiche Steine, hast du ebenso gewonnen, magst aber nicht mehr spielen. Es ist das Spiel, bei dem du immer gewinnst, was mich auch so aufregt. Und bei jedem Spielzug legen wir einen der Basaltbrocken auf unseren Stein, der das Ergebnis darstellt. Keine Sorge, ich weiß Bescheid.“
Als die Mitternachtssonne den Basalthaufen auf dem Stein in silbernes Licht tauchte, wurde es Javnvægistruflun zu bunt, und er schüttelte Jafnvægi:: „Bist du blind und taub? Die rechte Seite ist mittlerweile der Meinung, sie sei der Herr und Gebieter auf dem Spielfeld, und die linke Seite ist schon längst zu der Ansicht gelangt, die rechte Seite denke immer nur an das Eine. Die fetzen sich doch nur noch, statt sich zu vergnügen!“
Jafnvægi: „Wenn sich beide Figuren aus dem gleichen Grund, also diesem einen einzigen winzigen Liparit, der nur den zweiundneunzigsten Teil ausmacht, in die Haare kriegen, ist das doch deren selbst geschaffenes Problem, also deren Eigenschaft, und keine Eigenschaft des Spiels. Weswegen schüttelst du dann aber mich? Was habe ich damit zu schaffen, wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt? Was mich betrifft, ich habe immer fair gespielt und kein einziges Mal geschummelt. Auch kam keiner dabei zu Schaden, im Gegenteil.“
Jafnvægi schob ungerührt einen Liparit von der rechten auf die linke Seite, nahm von dort einen Jaspis an sich, und ersetzte den fehlenden Stein auf der rechten Seite mit einem Liparit.
„Du hast den falschen Stein auf die rechte Seite gesetzt!“, schrie Jafnvægistruflun: „Du hast geschummelt, und die Spielregeln nicht eingehalten!“
Jafnvægi: „Die wollten das so. Ich hätte sie sonst um ihr Vergnügen gebracht, und das wäre, wie du weißt, gegen die Spielregeln gewesen. Wie du siehst, habe ich zwei gleiche Steine bei mir, das Spiel ist also regulär zu Ende. Ich habe demnach weder geschummelt, noch hab ich die Spielregeln verletzt.“
„So geht das nicht!, ereiferte sich Jafnvægistruflun: „Dann kannst du ja auch gleich einen Jaspis von der linken Seite auf die rechte Seite schieben, dort den Liparit an dich nehmen, und den fehlenden Stein auf der linken Seite mit einem Jaspis ersetzen!“
„Auch dann hätte ich zwei gleiche Steine bei mir, und auch dann wäre das Spiel regulär zu Ende. Wo siehst du das Problem?“, fragte Jafnvægi, und kletterte vom Stein: “Du weißt doch, wir können bei dem Spiel ohnehin nur gewinnen, wie auch die rechte und linke Hälfte. Was auch immer geschieht in dem Spiel, die haben ihr Vergnügen dabei, und wir auch.“
„Aber wozu hast du dann den einen einzigen winzigen Unterschied erst auf das Spielfeld gelegt!“, fuchtelte Jafnvægistruflun vom Stein herab: „Das kann doch nicht ungesühnt bleiben, dass die Hälften darauf pfeifen. Das ist doch eine Respektlosigkeit ohnegleichen!“
Jafnvægi winkte Jafnvægistruflun auf dem Stein zu sich: „Nun reg dich doch nicht so auf, und komm schon vom Stein herunter, es bleibt dir ja auch nichts anderes übrig, wie du weißt. Es ist auch schon spät, und ich habe keine Lust mehr, weiterzuspielen, außerdem nervt mich langsam, dass du so gut Deinen Part spielst. Was heißt hier schon Respektlosigkeit. Schon vergessen, wer das Spielfeld mit dem einen einzigen winzigen Unterschied aufgebaut hat, und damit erst die Möglichkeit bereitstellte, das Spiel auch auf diese Weise zu beenden? Zu deren, wie zu meinem Vergnügen? Und vergiss nicht die Eigenschaft von allen Spielen: wenn das Match zu Ende ist, wen gibt es dann nicht mehr? Die Rolle der Figuren auf dem Spielfeld, das Spiel als solches, oder dessen Regel?“
„Die Figuren“, kicherte Jafnvægistruflun, fegte Obsidiane, Jaspis und Lipari mit einem Wisch vom Stein, und folgte Jafnvægi: „Jetzt sind es nur noch irgendwelche Steine, nichts ist kaputt gegangen dabei, und jeder kam auf seine Kosten. Es ist schon so, dass nur diese Wesen glauben, der Schwanz könne auch mit dem Hund wedeln. Hast du den Berg aus Basaltbrocken auf unserem Stein gesehen?“
„Das kommt noch oben drauf“, lachte Jafnvægi: „So hat es auch sein Gutes, wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt. Wir hätten vielleicht sonst nur noch unter dem Stein Platz gefunden.“
Jafnvægi und Jafnvægistruflun tanzten um den Stein und sangen:
(17) „Der Trottel gafft,
wenn er zum Fest kommt
spricht unaufhörlich und brüllt.
Wenn er alsbald
sein Schlückchen getrunken hat,
offenbart er, welches Sinnes er ist.“
Der Grund, weswegen ich Euch diesen Brief schreibe, ist: Ich habe in sechs Nächten äußerst merkwürdige Träume geträumt. Diese Träume haben mich sehr verfolgt und sie waren ebenso klar wie realistisch. Allen diesen Träumen ist eigen, dass sie Seine Heiligkeit den Papst betreffen, jedoch niemals denselben. Ihr Benehmen war auch nicht gerade dem päpstlichen Stuhl angemessen. Ich fordere Euch daher auf, diesen Brief niemandem zu zeigen, denn das könnte als Gotteslästerung ausgelegt werden. Da Ihr in Florenz die göttlichen Wissenschaften erlernt, möchte ich Euch diese Träume offenbaren und fragen, ob sie begründet sind. Ich bin ein wahrträumender Mann. Hier also meine Traumabläufe:
Erster Traum
Mir war, als schwebte ich in eine so prächtige Kapelle, wie ich noch keine andere gesehen hatte. Neben mir ging ein prunkvoll gekleideter Mann, der einem Prinzen glich. Ich selbst war außerordentlich schön in Purpur und Pelz gekleidet, so als habe ich mein Leben lang nichts anderes getragen. Ich wusste, dass der Mann, der mich begleitete, mein Bruder war. In einiger Entfernung sah ich einen Mann und kannte ihn auch. Es war Seine Heiligkeit, Papst St. Sixtus IV. Mir schien, er zahle einigen Leuten Geld und zwar eine ordentliche Summe. Über ihm stand eine Skulptur, die Judas darstellte, wie er im Garten Getsemani Christus küsste. Die Männer, die das Geld genommen hatten, wurden unser gewahr und kamen auf uns zu. Sie alle trugen Waffen und aufgenähte Zeichen an ihrer Brustkleidung. Ich erkannte das Zeichen der Familie Pazzi aus Florenz. Plötzlich schien die Segnung im Gange zu sein und Seine Heiligkeit der Papst diente vor dem Altar. Die Männer griffen uns nun an, aber der Papst legte seinen Segen über sie. Es gelang mir, mich zu verteidigen und mich hinter den Altar zurückzuziehen, aber mein Bruder war vor den Füßen Seiner Heiligkeit erschlagen worden, so dass das Blut über dessen Füße lief. In meiner Wut verfluchte ich die Familie Pazzi, aber da drehte sich Seine Heiligkeit der Papst zu mir um und rief böse: „Lorenzo de‘ Medici, du bist exkommuniziert wegen Gotteslästerung im Hause des Herrn.“
Und da erwachte ich.
Zweiter Traum
Mir war, als wäre ich ein Apfel im Maul eines gebratenen Schweines, das auf einem langen Tisch in einem großen protzigen Saale stand. In der Mitte der Tafel saß Seine Heiligkeit, Papst Innozenz VIII., und zu seiner rechten Hand der Herr Kardinal Borgia, Kanzler über die Kurie. Es schien mir, als schöpfe dieser Gold und Silber aus einer perlenbesetzten Schale, aber dann schien es mir Kot und Galle zu sein. Dies goss er über Seine Heiligkeit, und zwar dergestalt, dass wenn Seine Heiligkeit zu ihm hinblickte, es Gold und Silber war, aber wenn der Papst wegsah, es Kot und Galle war. Zur Linken Seiner Heiligkeit saß ein junger Mann und das war Franceschetto, sein illegitimer Sohn. Der war sehr dick und aß ständig von der überquellenden Tafel, wobei er junge Zwillinge, einen Jungen und ein Mädchen, verführte. Ab und zu wandte er sich zu seinem Vater, der ihn segnete, aber der Sohn kotzte ihm in den Schoß. Währenddessen schienen sie in ein ausführliches Gespräch vertieft. Anfangs erkannte ich nicht, was da ablief, doch plötzlich konnte ich hören und just da wandte Seine Heiligkeit, der Papst, sich zum Herrn Borgia und sprach: „Die Hochzeit unseres Sohnes war dem Heiligen Stuhl teuer erkauft, so dass nun alle Kassen leer sind. Weißt du, mein lieber Borgia, denn nicht einen Rat, der unseren Kassen zur Rettung gereichen könnte?“ Da sprach Borgia: „Ich habe die Angelegenheit untersucht und will sie Eurer Hoheit vorlegen, auf dass die Kardinalsämter im Vatikan vermehrt und dem Meistbietenden käuflich seien. Außerdem sollen Tötungen von Sündern in Eurem Reich gestrichen und stattdessen schwere Geldstrafen genommen werden, denn unser Herr lechzt nicht nach dem Tod des Sünders, sondern vielmehr, dass dieser für Sünd und Leben löhne.“ Da sprach Seine Heiligkeit: „Dank Gottes Milde und Gnade steht Ihr in meinen Diensten“, und gab ihm seinen Segen. Aber im selben Augenblick reckte sein Sohn sich zu mir hin und das Letzte, an das ich mich erinnere, war sein grässlicher Schlund, nachdem er mich in einem Stück verschlungen hatte.
Und da erwachte ich.
Dritter Traum
Mir war, als befände ich mich auf dem Platz gegenüber der St. Peter-Kirche und da waren viele Leute. Anscheinend herrschte großer Jubel unter den Menschen. Ich ging zu einem Mann, der so viel aus einem Kelch schlürfte, dass es an seiner Kutte herabfloss. Ich fragte ihn, was Gegenstand des Festes sei. Er antwortete: „Nun ist eine Woche vergangen, seit Herr Borgia zum Papst gewählt wurde und er den Namen Alexander VI. angenommen hat. In dieser Woche hat er den Einwohnern von Rom viele Feste ausgerichtet und nirgendwo ist gespart worden und es mangelte nie an Essen und Wein. Heute ist der letzte Festtag und Seine Heiligkeit hat eine sensationelle Show versprochen, die flixibub haxeme jodlibomm werden wird.“ Da begann die Menge zu brüllen und zu schreien und ich hörte nicht mehr, was der Mann sagte. Ich sah, wie Seine Heiligkeit mitten auf dem Platz stand, prunkvoll bekleidet, mit einer roten Stola über der Schulter. Gefolgsleute waren bei ihm und einige trugen Schwerter, aber andere Lanzen, und sie ritten auf großen weißen Pferden. Nun wurde ein Stier in Stricken herbeigeführt, ein massiger und bösartiger. Die Knappen Seiner Heiligkeit schlugen einen Schutzwall aus Schilden um ihn, aber der Stier wurde losgebunden. Er suchte die ganze Menschenmenge rundherum auf dem Platz ab und fällte sie. Die Ritter verfolgten ihn und versuchten ihn in den Griff zu bekommen. Manchmal sah es so aus, als schafften sie es, aber an anderen Stellen wurden sie getroffen. Es gab viele Todesopfer. Das ging so eine Weile, aber dann begann der Stier außer Atem zu geraten. So geschah es, dass der Stier sich verwundet niederlegte und Seine Heiligkeit mit einem Schwert in der Hand aus der Schilderburg hervortrat und dem Stier den Kopf abschlug.
Und da erwachte ich.
Vierter Traum
Es schien mir, ich stünde in einem großen dunklen Saal, in dem sich 18 Türen befanden. Unter dem Arm trug ich einen Korb, in dem zwei Goldäpfel lagen. Ich war gekleidet wie ein Kardinal, in rotem Seidentalar und mit rotem Hut auf dem Kopf. Ich ging zu einer Tür, öffnete sie und schritt einen langen breiten Gang entlang. Der Gang war erleuchtet von glitzernden Sternen und an den Wänden waren Abbildungen des Garten Edens. Am Ende des Ganges kam ich zu einem großen goldenen Tor, das im Schein der Sterne funkelte. Das Tor öffnete sich und ich trat ein. Mir war, als stiege ich ins Himmelreich empor. Vor mir stand ein riesengroßer Baldachin, behangen mit weißem Seidentuch. Ich kam näher und sah da einen Mann mit hässlichen Gesichtszügen von Wölkchen umhüllt im Federbett liegen. Das war Seine Heiligkeit, der Papst Alexander VI. Ich verbeugte mich vor ihm und küsste seinen Ring und gab ihm die zwei Goldäpfel. Er nahm sie entgegen und riss sie an sich und grinste abscheulich. Ich fragte: „Eure hochehrwürdige Eminenz, warum habt Ihr so große Augen und woher habt Ihr solche behaarten Hände und Klauen? Und wie bekamt Ihr so große Ohren und solch ein grässliches Wolfsgesicht?“ – „Das kann ich Euch gutem Rotkäppchen sagen, das zählt nicht als Laster unter uns Päpsten, daher haben wir Gottes Wohlwollen und Segen“, sagte der Papst und lachte abscheulich. Da sagte ich: „Lasst uns fliehen, wir sind in Wolfshänden.“
Und da erwachte ich.
Fünfter, sechster und letzter Traum
Ich meinte mich in einem Lustgarten in Bologna zu befinden. In diesem Traum hatte ich keinen Körper, aber doch Sehvermögen und Gehör. Zwei Nächte träumte ich diesen Traum. Vor mir stand die riesengroße Bronzestatue eines Mannes im Seidenkittel mit Kreuzzeichen auf der Brust, der hielt ein Königszeichen in der linken Hand, aber ein Schwert in der Rechten. Auf dem Sockel stand eingraviert: „Papst Julius II. – Stifter und Schutzpatron des Kirchenstaates“. Plötzlich erhob die Statue ihre Stimme und sprach:
„Ihr geweihten Soldaten. Dem Schwert Gottes Geweihte. Tag der Bestrafungen, strafende Hände Gottes reiten zum Schlag. Schärft die Schneiden und zögert nicht. Franzosenkopf fliegt weg. Franzosenkopf fliegt weg. Ich will das. Bad im Franzosenblut. Fuori i barbari! Fuori i barbari!“
Eine Weile lang herrschte Stille, die unterbrochen wurde von Bodenerschütterungen. Vor dem Fuß der Statue erhob sich aus der Erde eine zweite Statue aus Marmor. Das war Laokoon, befreit aus der Gefangenschaft der Schlangen, und er rief:
„Entweder verstecken sich Griechen in diesem Pferd oder es ist Kriegslist, Spionage und Erfindung. Um unsere Stadt zu zerstören. Heimtücke ist in ihm verborgen. Traut diesen Trojanern nicht. Glaubt diesem Pferd nicht, was immer es auch sei. Ich fürchte Griechen, die Geschenke bringen.“
Sah ich da, wie zwei spuckende Schlangen aus der Erde flitzten, auf Laokoon zustürzten, sich um ihn schlangen und ihn unter die Erde zogen. Viel Knallen und Gedröhn war da im Gange, so dass die Statue von Julius vom Sockel fiel. Die Luft füllte sich mit Pulverrauch, und durch den Qualm hindurch bemerkte ich eine große Schar französischer Soldaten, die in den Garten eindrangen. Sie machten ein großes Feuer, nahmen die Statue und schmolzen sie. Sie gossen aus der Bronze Kanonen und Wurfgeschosse und feuerten sie auf die Stadt ab.
Tilvera: „Was ist jenes, worauf einer mit dem Wort wir verweist?“
Ónytjungur: „Irgendetwas, zu dem sich einer zugehörig sieht, was entweder notwendigerweise durch dessen Existenz bereits an sich gegeben, oder über eine simplifizierende Formel leicht zugänglich, was in der Regel dazu führt, dass sonstiges Vorhandene auf eine überschaubare Formel reduziert.“
Tilvera: „Was verstehst du unter Formel?“
Ónytjungur: „Die Umwandlung eines Zusammenhangs in eine Beschreibung. Wenn ich zum Beispiel meine Familie sage, dann beschreibe ich mit der Formel Familie jenen Zusammenhang, der sich daraus ergibt, dass ich sowohl meiner Frau als auch meinen Kindern zugehörig bin.“
Tilvera: „Gut, dieser Zusammenhang ergibt sich notwendigerweise bei all jenen Lebewesen, deren Eigenschaft es ist, sich fortpflanzen zu können. Übst du nicht auch einen Beruf aus, und erfüllst in diesem eine bestimmte Rolle?“
Ónytjungur: „So ist es. Wenn ich zum Beispiel mein Team sage, dann beschreibe ich mit der Formel Team jenen Zusammenhang, der sich daraus ergibt, dass ich jenen Kollegen zugehöre, die an der Erreichung eines bestimmten Ziels arbeiten.“
Tilvera : „Dabei zeige sich der Zusammenhang im gemeinsamen Ziel, nicht jedoch in Beruf und Rolle. Und gehörst du nicht einer Gattung an?“
Ónytjungur: „Auch das. Ich gehöre wie du der Gattung an, die Tröll genannt werden. Wenn ich zum Beispiel die Formel Tröll sage, dann beschreibe ich mit der Formel Tröll jenen Zusammenhang, der sich daraus ergibt, dass ich kein Schaf, kein Pferd, und auch keine andere Gattung bin, die sich signifikant von einem Tröll unterscheidet.“
Tilvera : „Gut, auch dieser Zusammenhang ergibt sich notwendigerweise durch die Tatsache, ein Lebewesen zu sein. So zählte ich jetzt schon drei wir bei dir, dabei stehe ich erst am Anfang meiner Möglichkeiten. Wie viele glaubst du, könnte ich noch finden?“
Ónytjungur: „Du weißt, dass du bei mir am Ende deiner Möglichkeiten angelangt. Du musst dich also an andere richten, wenn du weiterfragen möchtest.“
Tilvera : „Nun, du magst mir genügen. Wäre doch mit jeder weiteren Zugehörigkeit zu Irgendetwas nichts gewonnen, sondern nur verloren.“
Ónytjungur: „Du sprichst in Rätseln.“
Tilvera : „Keineswegs. Es dürfte selbst dir als Taugenichts einleuchten, dass umso komplexer die Formel, desto geringer die Lust, diese verstehen zu wollen, da eine solche einerseits nicht eingängig, und andererseits sie keinen Beitrag leiste, um jenes fortzusetzen, was einfache Formel ermöglichten. Gegenüber einer komplexen Formel hat eine einfache Formel auch noch einerseits den Vorteil, dass sie leicht nachzusprechen wäre, was andererseits dazu führe, über diese ein so genanntes Zusammengehörigkeitsgefühl generieren zu können …“
Ónytjungur: „… in der Form, dass darüber die einen hinzugezählt, somit die anderen ausgeschlossen, denn das eine ist nicht möglich ohne das andere …“
Tilvera : „… wie du ja bereits an drei Zusammenhängen aufzeigtest. Es dürfte auf der Hand liegen, dass umso mehr Zusammenhängen einer sich zugehörig fühle, desto größer sowohl Möglichkeit wie Wahrscheinlichkeit , dass die Zugehörigkeit zu einem Zusammenhang in Konflikt gerate mit der Zugehörigkeit zu einem anderen Zusammenhang.“
Ónytjungur: „Mit welcher Begründung?“
Tilvera : „Mit jener, dass Zusammenhänge, welche nicht notwendigerweise bereits durch die Tatsache gegeben, ein konkretes Individuum zu sein, solche sind, die stets durch eine simplifizierende Formel aufgestellt, welche die anderen vorhandenen künstlich geschaffenen Zusammenhänge nicht berücksichtigten, die aber nichtsdestoweniger dennoch vorhanden sind, und in aller Regel – je nach Ausprägung mehr oder weniger von solchen – sich in einem konkreten Individuum verknüpfen.“
Ónytjungur: „Du willst mir erzählen, dass simplifizierende Formeln in einem konkreten Individuum zwangsläufig Unheil hervorrufen?“
Tilvera : „Das hängt von der Art der simplifizierenden Formel ab, und dem konkreten Individuum.“
Ónytjungur: „Es gibt nur eine Art simplifizierender Formeln. Ihr Merkmal ist, dass sie simplifizieren.“
Tilvera : „Das hängt davon ab, ob du mit simplifizierend eine übermäßige Vereinfachung oder eine zutreffendeVereinfachung meinst.“
Ónytjungur: „Und was wäre deiner Ansicht nach eine zutreffende Vereinfachung?
Tilvera : „Gesetzt den Fall, es gebe Lehre, deren Anwendung, und ein Resultat aus Anwendung …“
Ónytjungur: „Es gibt tausende Lehren, zahllose Anwendung davon, und die Resultate …“
Tilvera : „Gemach, gemach. Gehen wir beide zuerst ganz allgemein einmal davon aus, eine Lehre stellte allgemeine und informatorische Behauptungen auf. Diese würden nun im Detail von einem konkreten Individuum auf einen besonderen Fall angewendet, der vom Allgemeinen insofern abweiche, dass dieser eben ein Detail sei, ist es dann nicht so, dass dieses konkrete Individuum dabei unweigerlich eine persönlicheErfahrung mache, was dazu führe, dass er diese Erfahrung als Lehre kodifiziere, und mit jedem solchen Ereignis den Kreislauf erneut beginne?“
Ónytjungur: „Wäre dem nicht so, wozu dann Lehre, Anwendung und Resultat?“
Tilvera : „Gut. Wie kann es dann aber dazu kommen, dass es Zusammenhänge gibt, welche Lehren dennoch aufrecht erhalten, obschon die konkrete persönliche Erfahrung eines Individuums dieser eklatant wiederspreche, dennoch solche Zusammenhänge ungerührt weiterhin behaupten, sie würden individuelle Erfahrung repräsentieren?“
Ónytjungur: „Möglicherweise aufgrund des gleichen Musters, anhand dessen Individuen davon ausgehen, es gebe Frühling, Sommer, Herbst und Winter, dies sei überall so, und falls nicht, dann habe es eben so zu sein?“
Tilvera : „So ungefähr.“
Ónytjungur: „Nun, es gibt hier seit jeher nur Winter und Sommer, wie du weißt. Die Vorgabe, es habe aber so zu sein, dass es auch Frühling und Herbst gebe, wäre hier nur als grober Unfug eingestuft, da das Wetter ja bis heute noch nicht einmal dazu zu bewegen war, sich wenigstens an die Vorgaben Winter und Sommer zu halten.“
Tilvera : „Gut, dass du mich daran erinnerst. Heute ist ja gesetzlicher Feiertag, da der Sommeranfang gebührend begrüßt werde. Gleðilegt sumar, Ónytjungur!“