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Frohe Weihnachten

Ein Mensch hämmerte sein ganzes Leben lang an die Tür zum Paradies und begehrte Einlass. In die Jahre gekommen, ermatteten seine Arme.  Er drehte sich um, setzte sich müde auf die Stufe vor der Tür, lehnte erschöpft seinen Rücken an die Tür, blickte hinaus und erkannte, dass er sein Leben lang an der falschen Seite der Tür geklopft hatte.

Frohe Weihnachten und viel Gesundheit, Glück und Erfolg im Neuen Jahr 2024 wünschen

Die Herausgeber von ALGORITHMICS á Íslandi

Wenn einer eine Reise tut …

Unweit des Wohnsitzes eines alten Freundes, einem Literaturkritiker und Dichter, wurde in Deutschland eine Flüchtlingsunterkunft für bis zu 144 Menschen erbaut. Vor drei Monaten waren 24 und 26 Jahre alte Männer aus dem Jemen in Deutschland angekommen und zeigten gerne ihr neues Heim am Tag der offenen Tür. Dies veranlasste die Lokalzeitung zu einem Artikel:   

Im 24 Quadratmeter großen Zimmer stehen zwei Betten, Schränke, Stühle. Dazu ein eigenes kleines Bad. Die Küchenzeile im Gemeinschaftsraum teilen sich die Brüder mit den drei Bewohnern, die die andere Seite des Wohnmoduls zugewiesen bekommen haben.

Es ist kühl im Inneren, eine Wärmepumpe, die mit Strom von der auf dem Dach installierten PV-Anlage gespeist wird, sorgt für angenehme Temperaturen. Wie es ihnen gefalle? „Perfekt“, antwortet Mohanad Al Matari auf Englisch und grinst. „Sehr komfortabel …

Noch sind erst 30 Menschen in der Anlage untergebracht. Sie stammen aus dem Jemen, der Türkei, Afghanistan und der Ukraine.“

Dies gab uns die Gelegenheit, unsere Untersuchungen über die in Deutschland mittlerweile grassierende Fremdenfeindlichkeit endlich abzuschließen. Verhält es sich doch so, dass eine national-sozialistische Partei dort mittlerweile zur zweitstärksten Kraft anschwoll und es dort üblich ist, dass Leute hinter einem sogenannten Nickname verborgen nur zu gerne ihr wahres Gesicht zeigen, ansonsten sorgsam hinter der Maske des Heuchlers versteckt.

Diese Lust an der Schönfärberei hatte bereits  Kurt Tucholsky unter seinem Pseudonym Theobald Tiger am 7. Dezember 1926 in “Die Weltbühne“ [Nr. 49, S. 888] beschrieben: „Wenn einer eine Reise tut …

Zu unserer Überraschung wurden nicht die fremdenfeindlichen Kommentare, Unterstellungen und falschen Behauptungen in den Kommentaren gelöscht, sondern unsere Richtigstellungen.

Allerdings zu spät, denn wir hatten die Kommunikation bereits davor vorsorglich gesichert. Den Nachweis finden Sie am Ende des Beitrags, Wir haben uns nach dieser Erfahrung selbstverständlich sofort als Kommentator löschen lassen.

In Summe lässt sich die Art von „Humanität“ der Kommentatoren wie folgt signifikant beschreiben.

Der Herausgeber

Künstler unbekannt

Fragment

Und kraulten sie durch schwankende Körper
die kopfunter auf den Wellen schwappen

an den
Badestränden sonniger Urlaubstage,

es fiele ihnen ein, am Abend ja nicht zu vergessen,
bei der Reiseleitung vorzusprechen.

Wegen schriftlicher Bestätigung.
Da erforderlich, um – in der Heimat angekommen –

Anspruch auf Reisepreisminderung anzumelden.

Wäre ja doch etwas übertrieben gewesen,
was da mit “All inclusive” angeboten.

© Copyright Nina Ivanova https://linktr.ee/nina_if

Selfie

Ferne quoll aus TV-Geräten
ohne den Teppich zu beschmutzen

Umgeben von Zentralheizung
Elektronik und Mikrowelle –

Weltsicht auf Armeslänge

: und<click>.

Protokoll und Nachweis (Kommunikation mit Nicknames)

nich_v_bedeutung

Keinen einzigen Flüchtling sollten wir in Deutschland mehr aufnehmen! Schaut mal in die Städte, die Kriminalitätsrate steigt exorbitant nach oben. In Rottenbuch hat letztens ein Asylant aus Eritrea vor der Bäckerei randaliert und sich aufgeführt wie ein wildes Tier.
Ich könnte kotzen, wenn ich sehe was wir uns in Massen hier rein holen.

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Bernhard Pangerl an nich_v_bedeutung  (Von der Moderation gelöscht)

Da Ihre Einlassung zwar nicht von Bedeutung ist, wie Ihr Nickname aussagt, habe ich Ihre sehr aufschlussreiche Mitteilung als Grundlage für Ihren nächsten Kommentar herangezogen: 

Keinen einzigen Autochthonen  sollten wir in Deutschland mehr behalten! Schaut mal in die Städte, die Kriminalitätsrate steigt exorbitant nach oben. In Weilheim musste die Polizei mit 8 Streifen ausrücken, weil 3 Weilheimer – alle sind übrigens Deutsche – randalierend durch Weilheim zogen, Zeugen schlugen und dann auch noch brutal auf die Polizei losgingen. Ich könnte kotzen, wenn ich sehe was wir uns in Massen hier behalten.“

Gut so? Ich habe Ihre Logik dabei strikt beibehalten. Sie dürfen selbstverständlich diesen Kommentar via Copy-Paste in den Artikel „Drei Jugendliche ziehen randalierend durch Weilheim: Deshalb rückt Polizei mit acht Streifen an“ kopieren, da ich kein Copyright darauf geltend mache.

Inturiam Sententia an Bernhard Pangerl

Vielleicht sollten Sie nochmal die Bedeutung von autochton nachlesen. Wir haben in Deutschland schon genügend Kriminalität, da muss man diese nicht millionenfach importieren und auf Koszen des Steuerzahlers alimentieren.

Der Kommentar von Inturiam Sententia gefällt 6 Nicknames
Bernhard Pangerl an Inturiam Sententia (Von der Moderation gelöscht)

Danke für den Nachhilfeunterricht, wäre allerdings nicht notwendig gewesen. Hätte ich das Synonym „Eingeborene“ gewählt, wären ja solche hinzugenommen, welche zwar in DE geboren wurden, deren Eltern allerdings keinen Nachweis als “Alteingesessene” vorzeigen könnten. „Alteingesessene“ wäre daher das zutreffende Synonym.

Auf Ihre unwahre Behauptung „Wir haben in Deutschland schon genügend Kriminalität, da muss man diese nicht millionenfach importieren und auf Koszen des Steuerzahlers alimentieren“ eingehend: Richtig ist, dass millionenfach Nicht-Autochthone als billige Arbeitskräfte für Arbeiten, welche Autochthone arbeitsscheu gerne meiden, mit Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen zum Unterhalt der Autochthonen beitragen.

Ich bitte daher darum, in Zukunft vorher die vorhandenen Statistiken zu studieren, bevor Sie wieder „eine Entscheidung treffen“, wie Ihr Nickname aussagt.

Bernhard Pangerl an Inturiam Sententia (Von der Moderation gelöscht)

Zu „auf Kosten der Steuerzahler alimentieren“: Danke für Ihre Aufklärung. Abschließend: Schätzen Sie einmal, wie hoch der Anteil an Nicht-Alteingesessenen in DE ist, welcher in Schichtarbeit tagein, tagaus für geringen Lohn schuftet, damit die Bevölkerung in DE im Sessel online bestellen kann und damit den einheimischen Einzelhandel plattmacht, also Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträge verhindert? Bei uns in Island haben solche „Logistikunternehmen“ und „Kurierdienste“ keinen Nährboden, da die Bevölkerung sich noch selbst bewegen möchte.

In diesem Sinne, Danke für Ihre Aufmerksamkeit, ich habe Ihre Botschaft weitergeleitet: Aus der Welt der Nicknameplates

Damit wäre alles Erforderliche von meiner Seite dargelegt. Ich wünsche einen entspannenden Sonntag.

Iniuriam Sententia an Bernhard Pangerl

Und wie hoch ist wohl der Anteil der Nicht-Alteingessesenen in DE die weder einer Schichtarbeit noch einer sonstigen Arbeit nachgehen und vom arbeitenden Steuerzahler alimentiert werden?

P.S. hätten Sie mal besser in Latein aufgepasst. Mein Nickname bedeutet „unbequeme Meinung“. Auf was Sie anspielen wäre „inuriam arbitrium“

Bernhard Pangerl an Inturiam Sententia (Von der Moderation gelöscht)

Danke, dass Sie meine Korrektur und Richtigstellung Ihrer unwahren Behauptung bestätigen. Sorry, für Whataboutism bin ich sowohl der falsche Ansprechpartner als auch uninteressiert. Ich bitte dies zu bedenken, sollten Sie diesbezüglich wieder eine Entscheidung treffen.

PS: Da Ihre „Meinung“ keineswegs „unbequem“ ist, sondern geradezu sehr aufschlussreich, habe ich mir die Freiheit herausgenommen, bei Ihnen zu Ihren Gunsten eine vorangegangene Entscheidung zu vermuten. Sorry, hatte mich geirrt.

Iniuriam Sententia an Bernhard Pangerl

Auf Island lässt sich, weit weg vom täglichen Irrsinn in DE, gut labbern….

Bernhard Pangerl an Inturiam Sententia (Von der Moderation gelöscht)

Irrtum. Island hat weltweit eine der geringsten Kriminalitätsraten und dies bei einem 16,3 % Anteil von Immigranten in der Bevölkerung. Der Unterschied liegt nur darin, dass die Bevölkerung dort in ihrer Gesamtheit infame und widerrechtliche Ansichten verabscheut und für den täglichen Irrsinn sorgen dort bereits die neuerdings auftretenden massiven Wetterkapriolen.
Damit beende ich diese sehr aufschlussreiche Konversation. Herzlichen Dank, es war sehr erhellend..

Iniuriam Sententia an Bernhard Pangerl

Wo kommen denn die 16,3% Migranten ( München allein hat die 4,5fache Bevölkerunszahl mit einem Migrationsanteil in 2021 von 47,8%) auf Island her? Sind das Leute die zum Arbeiten dorthin gingen oder vielleicht welche die genügend Geld hatten und sich entschieden haben dem täglichen Irrsinn im westlichen Kontinentaleuropa zu entfliehen? Ich habe mich dazu mal schlau gemacht, die grössten Bevölkerungsgruppen sind Polen (18,2%), Dänen (8,6%), Phillipinos (6%) und Deutsche wie Sie (5,4%) Es sind also nicht Leute wie hier, die durch zig sichere Drittländer in das deutsche Sozialsystem einreisen weil es hier mehr zu holen gibt als etwa ein sicheres Dach über dem Kopf plus Essen und Trinken wie in Griechenland oder Italien.

Bernhard Pangerl an Inturiam Sententia (Von der Moderation gelöscht)

Bitte unterlassen Sie weitere Versuche, die Öffentlichkeit fortgesetzt zu täuschen. Hier die Information, welche Sie aus gutem Grund unterschlagen haben:

– Im Jahr 2022 wurden in Island ca. 600 Asylanträge gestellt. Dies entspricht gemessen an der Bevölkerungszahl in Island: 0,2 %

– Im Jahr 2022 wurden in Deutschland ca. 244.132 Asylanträge gestellt. Dies entspricht gemessen an der Bevölkerungszahl in Deutschland: 0,28 %

Bei mir stoßen Sie nur auf Richtigstellung Ihrer falschen Behauptungen und Unterstellungen. Ich habe nun unsere gesamte Konversation hier an den Verlag weitergeleitet, da diese es wert ist, weltweit veröffentlicht zu werden. Besten Dank dafür!

kogamiyator an Bernhard Pangerl (nunmehr an guest!)

Dort können sie sich auch bewegen. Es landen nicht Monat für Monat 10 tausende Einwanderer per vom Außenministerium bezahlten Schlepperorganisation an der Küste. Auf den Straßen klebt auch niemand wenn die Lieferungen per Schiff und Flugzeug verteilt werden. Man ist in der EU aber guckt von weitem zu wie Deutschland u.a. sich damit rumschlagen müssen.

Der Kommentar von kogamiyator gefällt 4 Nicknames
Bernhard Pangerl an kogamiyator (Von der Moderation gelöscht)

Es ist zwar hinlänglich bekannt, dass je geringer der Wissensstand, umso größer die Vermutung, allerdings berechtigt dies nicht dazu, Falschaussagen zu machen und als Tatsachen hinzustellen. Das exakte Gegenteil ist nämlich der Fall. Es werden seit Jahren bis heute immer noch aktiv Menschen gerettet, die sich auf der Flucht befinden, in das Land gebracht, wo diese von der Bevölkerung aktiv unterstützt werden, damit diese rasch Fuß fassen können. Dies geschieht in einem Konsens, da es auf Island keine Nazis-Partei gibt, diese hätte auch keine Wähler zu erwarten. Die Menschen werden auch nicht in Sammelunterkünfte eingepfercht und die Unterstützung geht sogar soweit, dass Kinder umgehend ein isländisches Patenkind erhalten, damit es sich in Freizeit und Schule schneller und besser zurechtfindet und rasch Anschluss zu anderen Kindern bekommt. Hier nur ein Artikel (November 2016) aus den zahllosen veröffentlichten Informationen. Allerdings wäre hierzu erforderlich, dass Sie wenigstens im Englisch-Unterricht etwas aufgepasst hatten.

Unser Vergessen baut die Gitter

Am 26. April jährte sich die Möglichkeit des sogenannten Unmöglichen, das Reaktorunglück von Tschernobyl, auf Wikipedia ignorant als „Naturkatastrophe“ bezeichnet, demnach um eine natürlich entstandene Veränderung, bei welcher nicht Menschen die Verursacher der Katastrophe in der Natur waren. Während weiterhin Menschen nach dem Prinzip „aus den Augen, aus dem Sinn“ genussvoll ihre Becquerels verzehrten, und andere mit dem Kopf gegen die Wand rennen, um den schleichenden Mord aufzuhalten, reihte sich Unfall an Unfall, schritten die verantwortlichen Optimisten mit beschwichtigenden Gesten über die Gräber der Opfer. Auch statistische Tote sind Tote. Dass die Sowjetunion aus Staatsräson über Leichen ging, ist nicht neu, dass die Bundesregierung ebenso Leichen in Kauf nimmt, ist schockierend, und nicht minder Barbarei. Die Sorge und der Widerstand schützt den verantwortungsbewussten Bürger nicht vor der Notwendigkeit, Nahrung zu sich zu nehmen; auch er muss essen, was auf den Tisch kommt, und künstlich erzeugte radioaktive Strahlung macht um niemand einen Bogen. Ihm bleibt die Mühe, möglichen Etikettenschwindel zu erkennen, oder ihm ausgeliefert zu sein.

(c) Woche

Es jährt sich, dass Kindern auf die Finger geschlagen wurde, weil sie den Rasen berührten. Es jährt sich, dass Sandkästen weggebaggert werden mussten, und Kinder vor verschlossenen Bädern standen. Es wurde notwendig, unsere Kinder vor den Auswirkungen unseres Willens zu schützen, sie einzusperren, ihnen Dinge zu verbieten, die uns als Kinder selbstverständlich waren. Die Korsette werden enger, wir bauen uns unser eigenes Gefängnis, unser Vergessen baut die Gitter. Wer denkt schon leicht über Dinge nach, die man nicht schmeckt, die man nicht riecht, und die man nicht sieht. Keiner der Sinne unterstützt den Kampf gegen unsichtbaren Mord.

(c) Nübler

Man sagte uns, wir seien sicher – und zur gleichen Zeit wurden in der Bundesrepublik Deutschland Mitbürger kontaminiert – sprich: vergiftet. Man erlaubte sich sogar die Unverfrorenheit, zu posaunen, der Vergiftete sei „quietschvergnügt und quicklebendig“, weil ihm wahrscheinlich noch nicht die Haare ausgefallen und verschwieg, dass man erst der noch lebendigen Leiche ansieht, dass sie nie wieder quicklebendig und quietschvergnügt sein wird. Das Gift hat Zeit und nutzt sie.

Die Sorge würde als Panikattacke verlacht, Verantwortung als Querulanz verteufelt. Man wird später sicher Entschuldigungen für das Verbrechen des Nichtstuns, des Schweigens und der Beschwichtigung finden.

Es ist völlig gleichgültig, ob aufgrund  eines radioaktiven Fallouts zwei oder zweitausend statistische Tote zu verzeichnen sind, denn bereits ein Toter ist einer zu viel. Beklagen wird die Toten niemand, denn sie wurden bewusst von uns als statistisches Schlachtvieh zum Altar der Menschenopfer zitiert. Sie sind berechnet, und Opfer der Berechnung. Sie sind wirtschaftlich vertretbar laut Strahlenschutzverordnung, also wirtschaftlich vertretbare statistische Morde. Die Klage eines Bürgers über die Ausbringung von mit 14000 Becquerels belastetem Klärschlamm Monate nach Tschernobyl auf die Felder bayerischer Bauern wurde vom Umweltministerium mit der lapidaren Begründung abgeschmettert, die Strahlenschutzverordnung gelte nur für den „willentlichen Umgang“ mit radioaktiver Strahlung, und sei somit nicht zuständig.

(c) MZ Archiv

Von Oscar Wilde ist dieser Satz überliefert:  „Erfahrung ist die härteste Art von Lehrer. Sie gibt dir zuerst den Test und die Lehre danach.“ Ihm war wohl vorhandene Unbelehrbarkeit der Masse noch unbekannt an diesem Zeitpunkt.

Es bleibt nur ein Nachruf. Menschen werden vermutlich immer erst verstehen, wenn sie vor den Mahnmälern ihrer Vergangenheit stehen. Für untätiges Hoffen gibt es keine Entschuldigung, weder heute noch morgen. Es bleibt weiterhin jeder Tag ein möglicher Jahrestag irgendeines „Tschernobyl“.

Herzlichen Dank!

Ich möchte mich ausdrücklich bei dem Pharmaunternehmen Kerecis in Ísafjörður bedanken. Mein Freund, Dr. Roget in Frankreich und ich nahmen 2 Jahre an dem Test des Nasensprays Viruxal in-vivo teil, dessen Produktion Ende 2022 eingestellt wurde. Alle unsere Familienmitglieder erkrankten an Covid-19, trotz mehrfacher Impfung, nur Dr. Roget und ich selbst blieben verschont.

Villa Pasteur in Paris

Hat jemand vielleicht Interesse an einer Reise nach Paris? Falls alle Hotels belegt sind, kann ich die Villa Pasteur sehr empfehlen.

Die Villa Louis Pasteur ist eine internationale wissenschaftliche Einrichtung und ein Exzellenzzentrum, das sich den Beziehungen zwischen Unternehmen und öffentlicher Forschung widmet.

Im Gegensatz zu einem Hotelzimmer gibt es in der Villa Pasteur sogar eine Küche, welche mit Geschirr ausgestattet ist.  

Schleckermäuler können sich gleich ums Eck in der Pâtisserie Julien Filoche mit höchst delikaten Petit Four eindecken.

Lust auf Nachtleben in Paris, dort, wo „der Punk abgeht“? Kein Problem. Ich empfehle die Rue Mouffetard, ebenfalls in der Nähe, zum Panthéon hoch s ins Quartier Latin zu spazieren und sich unters Volk zu begeben.

Vegetarier? Auch kein Problem, in der Straße befindet sich das Restaurant CHAM – Restaurant Syrienne. Falafel-Rolle und Hummus sind selbst gemacht und höchst lecker.

Lust auf Literatur und Haptiker? Null problemo, ums Hauseck rum und bei Le Point Du Jour stöbern, bis die Hände abfallen. Alle Sprachen, alle Themenbereiche, so viele, dass sich die Bücher Luft verschaffen wollen und auf die Straße quellen. Wie wäre es mit dem 21. Band „Poétique“ (Revue de théorie et de analyse littéraires – Littérature et Philosophie), oder „Sémantique structurale – Langue et Langage“, und für solche, welche an Geschichte interessiert: „Radicals – Politics and Republicanism in the French Revolution“. Es findet sich für jeden etwas, wetten?

Die Küche im Zimmer der Villa Pasteur stellt einen Kaffeebereiter zur Verfügung, so dass auch ein Kaffee auf französische Art zubereitet werden kann. Diese Methode erhöht nicht nur das Aroma des Kaffees, sondern reduziert auch noch die Säure auf 10 %  jenes Kaffees, welcher in Kaffemaschinen durch Filter läuft. Womit der Tag auch streng nach dem isländischen Leitsatz beginnen kann: There is no life before coffee. Ich empfehle den Kaffeegenuss „Like the future, dark and bitter“.

Die Wege sind kurz. Um zum Beispiel zu einer Vorlesung in das Audi Max zu gelangen, einfach das Zimmer verlassen und der Länge nach hinfallen, schon bekommt man im Hörsaal die Story vom wilden Pferd zu hören. Einmal ausprobieren. Ist sicherlich viel unterhaltsamer als ein Abend im Crazy Horse und dazu auch noch viel billiger.

Ein Weihnachtsmärchen

Da die nächsten Tage allgemein mit dem Eigenschaftswort „besinnlich“ verknüpft werden, gewährt bekanntlich die Trollfrau Gryla auf Island alljährlich ab dem 12. Dezember ihren 13 Söhnen (Jólasveinar) Freigang, jeden Tag ein weiterer, welcher sich daraufhin unters Volk mischt:

12. Dezember    Stekkjarstaur – ist vor allem an der Milch der Schafe interessiert
13. Dezember    Giljagaur – er mag sehr gerne den Schaum der Kuhmilch
14. Dezember    Stúfur – schätzt angebrannte Reste in einer Pfanne
15. Dezember    Þvörusleikir – schleckt gerne Kochlöffel blitzblank
16. Dezember    Pottasleikir – macht sich an den Resten in Kochtöpfen zu schaffen
17. Dezember    Askasleikir – schätzt den Inhalt hölzener Schüsseln (Askur)
18. Dezember    Hurðaskellir – schlägt am liebsten laut Türen zu
19. Dezember    Skyrgámur – ist gierig nach isländischem Skyr (nicht zu verwechseln mit dem, was in Deutschland fälschlicherweise unter dem Namen „Skyr“ verkauft wird!)
20. Dezember    Bjúgnakrækir – macht Jagd auf geräucherte Würste
21. Dezember    Gluggagægir – glotzt gerne durch Fenster in Wohnungen (was auch gerne Passagiere einlaufender Kreuzfahrtschiffe tun)
22. Dezember    Gáttaþefur – schnüffelt gerne nach frischem Weihnachtsbrot (Laufabrauð)
23. Dezember    Ketkrókur – schon ist der Weihnachtsbraten futsch
24. Dezember    Kertasníkir – klaut Kerzen.

Da die isländischen Kinder dies wissen, stellen sie jeden Abend während der 13 Tage ihre Schuhe auf den Fenstersims, für den Fall, dass die Trolle etwas mitbringen. Das kann gut gehen, oder auch nicht, denn die Trolle überreichen ihre Gabe in Abhängigkeit davon, ob das Kind Unsitten hat einreißen lassen oder das Jahr über gesittet handelte. Gab es Anlass zur Beanstandung, so fand das Kind am nächsten Morgen eine Kartoffel im Schuh, als Zeichen dafür, dass es bitte nächstes Jahr etwas zur Besinnung kommen möge.

Nun, der aufgeklärte Mensch der wissenschaftsbasierten Informationsgesellschaft mag dies für ein Märchen halten. Allerdings sind Isländer abwägende Menschen, und gehen lieber auf Nummer sicher, was dazu führt, dass Straßen in Ísland gelegentlich einen Bogen um einen Findling machen, denn es könnte sich ja darunter ein Tröll befinden, und deren Rache ist allgemein gefürchtet. Man weiß ja nie …

Die überwiegende Masse der aufgeklärten Menschen außerhalb von Ísland tangiert das nur peripher. Genügt diesen doch – so ist zu lesen – bereits der Glaube zu wissen, wo der Bartl den Most holt, so dass auch Halbwissen vollauf genüge, um sich sein Vorurteil bilden zu können; in der Regel auf simplen Pauschalisierungen gegründet, denn es wäre doch eindeutig zu viel verlangt, sich auch noch um eine differenzierte Betrachtungsweise bemühen zu sollen.

Und somit steht nicht zu befürchten, dass einer einen Schaden dadurch erleide, würde dem isländischen Märchen ein weiteres Märchen aus einem anderen Land hinzugefügt. Das Märchen von Oumi Khadischa.

Jenseits des Begriffs „Kulturen“, dem Plural eines heiß umworbenen, strittigen und daher undefiniertem Singulars, den irgendwelche Dumpfbacken 1996 zum Anlass nahmen, von einem „Kampf der Kulturen“ (The Clash of Civilisations) zu faseln, um sich als hilfreiche „Weltpolizei“ aufspielen zu dürfen, wäre schon viel gewonnen, sollte einem Leser im Bedarfsfalle auch noch dämmern, dass der Plural von „Kultur“ und allem, was damit aus niedrigen Beweggründen heraus kolportiert wird, nur grober Unfug sein kann. Was da bisweilen mit dem Plural „Kulturen“ kolportiert wird, erfüllt noch nicht einmal die Mindestanforderungen an eine „Zivilisation“, da eine solche zwischen „Zivilisation“ und „Sitte / Brauch“ zu unterscheiden wüsste, wie zum Beispiel das isländische Wort „menning“ (Kultur) belegt, welchem im Kontrast hierzu signifikante Benennungen gegenüberstehen: háttur, lenska, siður (Brauch/Sitte), siðvenja (Tradition), vani (Angewohnheit, Gepflogenheit, Gewohnheit) und venja (Praxis).

Oumi Khadischa war die Urenkelin jener Frau, zu deren Ehren zwischen Menzel Bourguiba und Mateur auf einem Hügel ein Marabout errichtet wurde, welcher ihren Leichnam birgt.  Zu diesem Marabout führen genau 100 Stufen und jede Stufe hatte eine gewisse Bedeutung. Unten, neben der ersten Stufe, war ihr Ehemann bestattet. Nun, dies ist weder eine Herabwürdigung noch eine Geringschätzung. Verhält es sich doch so, dass in jener Gemeinschaft, welche das Marabout für Oumi Khadischas Urgroßmutter errichtete, die Frau der Herr im Haus ist und der Ehemann nur Gast. So darf der Ehemann in jener Gemeinschaft nur jemanden in das Haus einladen, wenn er vorher seine Ehefrau gefragt und diese es gestattet habe. Seine Ehefrau hingegen kann einladen wen immer sie will, ohne ihren Ehemann fragen zu müssen. Ist dem Ehemann der Gast nicht willkommen, so verweist ihn die Ehefrau auf seine Möglichkeit, die ihm frei stehe und niemand übel nehmen werde: Das Haus hat zwei Türen.

Es handelt sich demnach nur um die Fortsetzung dieser Regel über den Tod hinaus, ist doch das Marabout das Haus von Oumi Khadischas Urgroßmutter, welches auch oft von zahllosen Leuten aufgesucht wird und diese auch alle stets willkommen sind, da diese sich spirituellen Beistand erbitten. Allerdings könnte der Ehemann nicht mehr die Möglichkeit der zwei Türen nutzen, sollte ihm ein Besucher missfallen.

Zu Lebzeiten war es für beide viel einfacher. Er ging außer Haus und kam nach der Verabschiedung des Gastes wieder zurück. Sollte der Besucher hingegen unerwartet vor der Tür stehen und als Gast für beide Ehepartner nicht willkommen sein, so verbietet es die gute Sitte, den Besucher abzuweisen. Der Besucher wird folglich freundlich hereingebeten und erhält wie jeder Gast zuerst einen arabischen Kaffee, bevor der Plausch beginnt.

Kaffee ist bekanntlich jenes Getränk, welches die Eigenschaft besitzt, den Blutkreislauf etwas anzuregen, womit das Gehirn etwas besser durchblutet wird, was geeignet ist, die geistigen Fähigkeiten zu fördern. Einst aus Äthiopien von Karawanen durch die Wüste in den Norden transportiert, trat der Kaffee seinen Siegeszug in die ganze Welt an, von den arabischen Ländern über die Türkei nach Wien, um dann in Folge – vom Wiener Cafe ausgehend – in so seltsamen Establishments jämmerlich und geschmacklos  zu verenden, welche so unverständliche Namen wie zum Beispiel „Starbucks“ tragen.

Dieser Brauch, bei arabischem Kaffee zu plauschen, eröffnet den beiden Ehepartnern die Möglichkeit, dem Besucher nonverbal mitzuteilen, dass er hier in diesem Haus unerwünscht sei. Verhält es sich doch so, dass in arabischen Ländern der Kaffee aromatisiert getrunken wird, somit nicht nur Kaffee und Zucker in das Wasser gegeben wird, sondern auch Kardamom, Rosenwasser, etc., je nach Gusto. Wird allerdings ein ungebetener Gast bewirtet, so kommen die Aromen bei der Zubereitung des Kaffees nicht in den Kaffeepott, sondern in die Tassen, mit Ausnahme jener Tasse selbstverständlich, welche der Besucher bekommt. Ist der Besucher intelligent, wird er von weiteren Besuchen Abstand nehmen. Böse Zungen behaupten, dass dies die Ursache sei, warum der Kaffee in arabischen Ländern aromatisiert getrunken wird und in der Türkei nur als Mokka.

Doch nicht nur die Aromen ermöglichen bei Zusammenkünften eine nonverbale Kommunikation. Begibt sich zum Beispiel ein junger Mann auf Brautschau, so ist es gute Sitte, dass der junge Mann mit seinem Vater um die Hand der Tochter bei deren Vater anhält, denn es gebietet der Respekt, dass entscheidende Unterhaltungen auf Augenhöhe stattfinden, also zwischen einer Generation, und nicht zwischen einer Generation und einer nachgekommenen Generation. Der Plausch beginnt mit dies und das, denn es gilt als unfreundlich, gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Dies gibt der Angebeteten die Möglichkeit, den arabischen Kaffee zuzubereiten. Was tut diese? Sie entscheidet, ob der Zucker in den Kaffeepott kommt, oder in die Tassen. Möchte sie den Antrag des jungen Mannes annehmen, so kocht sie den Kaffee mit Zucker, lehnt sie den Antrag des jungen Mannes ab, so kommt der Zucker in die Tassen, allerdings nicht in die Tasse des jungen Mannes. Ist der Bursche intelligent genug, dann signalisiert er seinem Vater, dass er noch einen anderen wichtigen Termin habe, womit die Väter den Plausch ausklingen lassen und sich voneinander verabschieden. Ist jedoch der Kaffee des Burschen gesüßt, signalisiert er seinem Vater, dass seine Angebetete den Antrag annehmen werde. Die Besprechung der Hochzeit kann beginnen.

Allerdings stürzt sich damit der junge Mann in erhebliche Schulden, muss er doch vor der Hochzeit das Brautgeld in Gold bei seiner Angebeteten abgeben. Menschen, bei denen das Maul größer ist als das Wissen, erzählen gerne, es würde die Braut damit verkauft wie Kamele und das Gold von den Eltern der Braut vereinnahmt. Sie verkünden damit nur ihr Unwissen, denn tatsächlich verhält es sich bei jener Gemeinschaft so, dass das Gold tatsächlich die Braut erhält, es ihr ungeteiltes Eigentum bis an ihr Lebensende bleibt, denn es handelt sich bei dem Gold um die Absicherung der Ehefrau für jenen Fall, bei dem sich der Bursche später als wankelmütiger Geselle herausstellt, sich woanders herumtreibt statt wie versprochen bei seiner Ehefrau, demnach um den vorgezogenen Scheidungsunterhalt. Dieses Gold gehört der Frau allein und ist niemals Gegenstand einer Erbschaft. Die Frau selbst ruft später, bevor sie stirbt, am Krankenbett die Begünstigten nach ihrer Wahl zu sich und gibt jedem Gerufenen nach eigenem Gutdünken einen Teil des Goldes.

Da es sich in diesem Land allerdings so verhält, dass die jungen Menschen nicht so vermögend sind oder sogar arbeitslos, damit den jungen Burschen ein großes Unrecht zugefügt wird, da sie somit nicht heiraten können, andererseits der Angebeteten großes Unrecht zugefügt wäre, müsste sie auf ihre Absicherung verzichten, traf Oumi Khadischas Urgroßmutter eine Entscheidung, welche seitdem gute Sitte in jener Gemeinschaft  ist. Sollte die Braut auf das Gold selbst verzichten wollen, steht es ihr frei, bei allen Familienangehörigen um kleine Münzen zu bitten, bis sie 69 Miilimes eingesammelt hat. Diese übergibt sie dann ihrem zukünftigen Ehemann, auf dass er die 69 Millimes ihr öffentlich als sein Brautgeld überreichen könne. In diesem Fall ist jeder Familienangehörige dazu verpflichtet, die Hochzeit zu billigen und kraftvoll zu unterstützen.

Oumi Khadischa  war es immer eine Lust, in Pariser Geschäften den für sie passenden Schal auszusuchen; modisch genug hatte er zu sein, um ihre Weltoffenheit preiszugeben, jedoch in Farben gehalten, die ihrer tiefen Verbundenheit mit der Natur nicht widersprachen. In seiner Aufmachung und Ornamentik war dabei auf den Status ihres Stammes genauso zu achten, wie auf die Stellung, die sie innehatte. Seit sie den Titel Hajji sich erwarb, bevorzugte sie als Zeichen ihrer Würde nur noch jenen weißen Schal, der nur einer Hajji zustand.

Eines Tages, sie wollte nach ein paar Jahren wieder Europa besuchen, bat sie darum, ihr die für Besuche in Deutschland erforderliche Bürgschaftserklärung zuzusenden, da sie noch einmal reisen möchte, um die neuen Enkelkinder zu sehen, bevor sie sterbe.

Im Zuge von 9/11 hatte jedoch das deutsche Auswärtige Amt mit der tunesischen Regierung vereinbart, dass Tunesier, die ein Touristenvisa bei der deutschen Botschaft in Tunis beantragen, nun persönlich in der dortigen Visa-Abteilung zu erscheinen hätten, ungeachtet des Alters der Person, und selbst ihre Papiere vorzulegen haben. Weibliche Besucher dürften dabei im Gegensatz zu früherer Praxis die deutsche Botschaft nur noch ohne Kopfbedeckung betreten.

So machte sich Oumi Khadischa , schon von ihrer schweren Krankheit gezeichnet, notgedrungen selbst auf den Weg nach Tunis, um sich in die Schlange der Antragssteller einzureihen, die bereits lange vor Sonnenaufgang vor dem Eingang der deutschen Visa-Abteilung ausharrten, um innerhalb der Öffnungszeiten noch ihren Antrag einreichen zu können, und nicht nach vergeblichem stundenlangen Warten vor dann verschlossenen Türen unverrichteter Dinge wieder heimkehren zu müssen.

Als sie nach mehreren Stunden endlich an dem vor dem Eingang wachhabenden Polizeibeamten stand, forderte dieser sie weisungsgemäß auf, ihren Schal abzulegen, da das Betreten der Visa-Abteilung nur ohne Kopfbedeckung erlaubt sei. Oumi Khadischa  fragte ihn, ob er denn wisse, mit wem er da spreche, und ob man ihm als Kind nicht den Respekt beigebracht hätte, den man alten Frauen schuldig sei. Das brachte den jungen Polizeibeamten in arge Verlegenheit, war er doch nur ein junger Bursche, sie hingegen eine alte Frau, noch dazu eine Hajji, welcher er damit bereits aus zwei Gründen Respekt entgegenzubringen hatte; auch erregte der Disput bereits die Aufmerksamkeit der umstehenden Neugierigen.

In seiner Not erklärte er Oumi Khadischa , dass er seinen Job verlieren würde, sollte er sie mit dem Schal in die deutsche Botschaft lassen. Da nahm sie plötzlich den Schal ab, drückte diesen dem jungen Burschen in die Hand, und trug ihm auf, ihren Schal solange in Sicherheitsverwahrung zu nehmen, auf ihn sorgfältig aufzupassen und ihn ja nicht aus den Händen zu geben, bis sie aus der deutschen Botschaft zurückgekehrt sei.

Ließ den jungen Mann mit hochrotem Kopf zurück, auf das Peinlichste vor allen Umstehenden bloßgestellt; ein stattlicher junger Kerl in Uniform, der Öffentlichkeit preisgegeben, ausgerechnet mit einem Damenschal in seiner Hand, noch dazu mit einem Schal einer Hajji, als respektabler Polizist, als Respektsperson, nun von allen Wartenden grinsend begafft.

Als Oumi Khadischa  aus der Visa-Abteilung zurückkehrte, nahm sie ihren Schal wieder an sich, und fragte den Polizisten, ob er nicht genug Anstand hätte, da er sich bei ihr nicht bedanke; um dann dem Beamten, der nur verblüfft und fragend in seiner offensichtlichen Betretenheit die alte Frau anstarrte, zu erklären, dass sie ihm immerhin gerade seinen Arbeitsplatz gerettet habe.

Sagte es, und verschwand in der wartenden Menge; durch die weite Gasse, die ihr die Wartenden respektvoll anboten.

Verhält es sich doch so, dass der Polizist wie alle Menschen eine abhängige Kreatur ist, wozu ihm also zusätzliches und unnötiges Leid bescheren.

In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Der richtige Weg? Immer der Nase nach!

Auf die Frage nach dem Weg zur besten Küche gibt es nur eine richtige Antwort, um spätere Beschwerden möglichst zu vermeiden: „Immer der Nase nach!“

Abseits jener Politik, welche keine intelligentere Lösung entwickelte, als dem Staatsvolk ums Maul zu gehen oder ihm Angst einzuflößen (worunter Íslands intelligentere Maßnahmen nicht zu zählen sind), also zwischen Zuckerbrot und Peitsche zu schwanken (2G-Regel und Berufsverbot für Ungeimpfte), bemühen sich kompetente Wissenschaftler schon seit Beginn der Pandemie, das Covid-19 Virus exakt dort zu zerstören, wo es bei seinem mörderischen Werk ansetzt: in der Nase.

Auf Ísland gibt es daher in allen Apotheken bereits seit langem das Nasenspray Viruxal, welches in Testreihen in-vitro 99,97 % der Viren bereits in der Nase zerstört; von dem Pharmaunternehmen Kerecis entwickelt, welches sich weltweit bereits einen besten Ruf in den Kliniken der Welt dadurch erwarb, indem es ein Wundpflaster bereitstellte, das erfolgreich bei schwersten Verletzungen eingesetzt werden konnte. Dem Vernehmen nach soll dieses Wundpflaster aus der Haut des Kabeljau gewonnen werden, einem Abfallprodukt der Fischverarbeitung. Sollte dem so sein, wäre damit isländischen Wissenschaftlern gelungen, aus jenem, was vormals als Abfallprodukt gewertet, die letzte Rettung für Schwerstverletzte entwickelt zu haben. War nicht nach dem Wunsch von Alfred Nobel der Nobelpreis für Medizin an jene zu verleihen, welche mit ihrer Entdeckung auf dem Gebiet der Biologie und Biochemie den größten Nutzen für die Menschheit erbracht haben?

Lljósmynd:  © Bernhild Vögel

Nun veröffentlichte das französische Magazin „ouest france“ am 01.02.2022 einen Artikel von Pauline Bourdet, dass darüber hinaus Anfang 2023 auch noch klinische Studien zu einem  nasalen Impfstoff beginnen sollen: „Covid-19. Vaccin nasal 100% français : des essais cliniques « début 2023 » pour un lancement en 2024“.

Wir haben uns bemüht, den Artikel für deutsche Redaktionen und geneigte Leser einigermaßen ins Deutsche zu übersetzen:

Covid19. 100 % französischer nasaler Impfstoff: klinische Studien „Anfang 2023“ für den Start im Jahr 2024

Weltweit werden fast 300 Impfstoffe gegen Covid-19 entwickelt. Alle per Injektion, mit Ausnahme von etwa zwanzig von ihnen, die an einer „nasalen“ Lösung arbeiten.

Diese in Schweden, England, China, Frankreich und den Vereinigten Staaten untersuchte Strategie hätte viele Vorteile, indem sie das Virus an seinem Eintrittspunkt, der Nase, angreift und so seine Ausbreitung im Körper verhindert. Es könnte auch ergänzend zu laufenden Impfkampagnen oder als Erstimpfung eingesetzt werden.

In Frankreich hat sich eine gemeinsame Einheit des Institut Pasteur-TheraVectys und ein Forscherteam der Universität Tours und Inrae (Nationales Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt) mit dieser Frage befasst. Update zu diesem Projekt mit Isabelle Dimier-Poisson, Mitbegründerin des Start-ups LoValTech, verantwortlich für die Entwicklung und Nutzung dieses 100 % französischen nasalen Impfstoffs.

Was sind die Vorteile einer nasalen Impfung?

Injektionsimpfstoffe lösen eine systemweite Immunantwort aus und kontrollieren schwere Formen der Krankheit. Diese Immunität konzentriert sich jedoch nicht auf Mund und Nase, was beispielsweise die Kontamination oder den Geschmacksverlust bei geimpften Personen erklärt. Im Fall von Covid-19 ist die Haupteintrittspforte für das Virus die Nase, wo die Schleimhäute über eine eigene Immunabwehr verfügen. Letztere entwickeln – auf die Probe gestellt – eigene Antikörper, die lokal auf die in Nase, Magen und Lunge vorhandenen Schleimhäute wirken. Der nasale Impfstoff wird es daher ermöglichen, das Virus von seinem Ankerpunkt aus zu bekämpfen und so eine Ansteckung zu verhindern.

Derzeit schützt der Impfstoff vor schweren Formen von Covid-19. Aber wenn wir infiziert sind, wird sich das Virus in der Nase vermehren und wir werden es auf die Menschen um uns herum übertragen“, betont Isabelle Dimier-Poisson, Forschungsdirektorin, Leiterin des BioMap Inrae-University of Tours-Teams und Mitbegründerin des Starts – LoValTech.  „Mit unserem Impfstoff stoppt die Immunantwort der Nasenhöhle das Virus sofort. Wir werden vor schweren Formen geschützt, da das Virus nicht in die Lunge gelangt, aber vor allem haben wir keine Möglichkeit, das Virus zu übertragen. Und wenn es uns gelingt, die Vermehrung und Verbreitung des Virus zu verhindern, könnten wir das Auftreten neuer Varianten stoppen.

Wie wirkt dieser Impfstoff?

Momentan arbeitet das Institut an einer Vermarktung für Ende 2023, Anfang 2024. Bis zu diesem Horizont lassen sich die Varianten nicht vorhersehen. Um das Problem zu beheben, setzt BioMap auf Proteine: das Spike-Protein, das in allen derzeit vermarkteten Impfstoffen vorhanden ist, aber auch stabilere virale Proteine.

„Dies ist ein Mehrwert des Impfstoffs, der es ermöglicht, universell und multifunktional für die derzeit im Umlauf befindlichen Varianten und für zukünftige, noch nicht existierende Varianten zu sein“, fügt der Forschungsleiter hinzu. Biokompatibel, biologisch abbaubar, biologisch eliminierbar, wird dieser Impfstoff daher auch bei Kindern anwendbar sein.

Der Impfstoff wird zweimal im Abstand von drei Wochen von medizinischem Fachpersonal nasal verabreicht. Das Gerät, eine Art „optimiertes Spray“, gibt eine genau dosierte Flüssigkeit in Form von Mikrotröpfchen ab, die alle Nasenhöhlen umhüllen. Die Verabreichung erfolgt am Eingang der Nasenlöcher ohne Penetration, wodurch dieser Impfstoff viel weniger invasiv ist als derzeitige Tests.

Abschließende Tests an Mäusen

An der Yale University (USA) hat ein Team bereits gezeigt, dass die intranasale Impfung im Gegensatz zur Impfung durch Injektion einen erweiterten Schutz gegen ein ganzes Spektrum von Atemwegsviren bietet. Die Forscher testeten einen proteinbasierten Impfstoff an Mäusen durch Injektionen und intranasal, bevor sie sie mehreren Influenzavirusstämmen aussetzten. Mäuse, die intranasal geimpft wurden, waren viel besser geschützt als Mäuse, die durch Injektion geimpft wurden.

In Frankreich waren die ersten Tests des LoValTech-Impfstoffs an Mäusen schlüssig. „Geimpfte und infizierte Tiere sterben nicht, zeigen keine klinischen Anzeichen, was uns sagen lässt, dass unser Impfstoff genauso gut wirkt wie aktuelle Impfstoffe. Umgekehrt wiesen infizierte und ungeimpfte Tiere hohe Mengen an viraler RNA in den Lungen und Nasenhöhlen auf.“

Für wen ist dieser nasale Impfstoff bestimmt?

Dieser 100 % französische Impfstoff, der zwischen Tours, Toulouse, Saint-Malo und Monts entworfen, entwickelt und getestet wurde, könnte mehrere Arten von Bevölkerungsgruppen betreffen: In Ländern wie Frankreich, in denen die Impfrate zufriedenstellend ist, würde er als „Schleimhaut“ dienen, die Immunantwort und die Übertragung des Virus verhindern.

In Ländern mit geringer Durchimpfungsrate könnte sie als Grundimmunisierung eingesetzt werden und vor schweren und mittelschweren Formen schützen. „Leider haben viele Länder keinen Zugang zu Impfungen: Heute ist weltweit nur jeder Zweite geimpft“, erinnert sich Isabelle Dimier-Poisson. „Wir müssen eine globale Reflexion haben, indem wir dafür sorgen, dass das Virus nicht mehr zirkuliert.“

Auf dem Weg zu einem 100 % französischen Impfstoff

Inrae ist seit Juni 2020 im Rennen und gab am 20. Januar 2022 die Gründung eines Start-ups bekannt, das für die Entwicklung und den Betrieb seiner Lösung verantwortlich ist: LoValtech. Dieses Unternehmen besitzt die exklusive Lizenz zur weltweiten Nutzung des Patents und will das Projekt von den verschiedenen Entwicklungsphasen bis hin zu Versuchen am Menschen steuern.

Für die Entwicklungsphase hat das Forschungsteam bereits Unterstützung in Höhe von 50.000 € von der nationalen Forschungsagentur (ANR) und der Region Centre-Val-de-Loire erhalten. Dann ein Umschlag von 2,4 Millionen Euro, finanziert vom Ministerium für Hochschulbildung, Forschung und Innovation und der Universität Tours.

LoValtech muss noch die fehlenden drei Millionen Euro aufbringen, um klinische Chargen zur Verabreichung an Menschen herzustellen. Dann folgen die verschiedenen Phasen klinischer Studien mit einer wachsenden Zahl von Freiwilligen, die es ermöglichen, die Sicherheit, die Immunantwort und die Wirksamkeit eines Impfstoffs zu bewerten. „Für Phase I und II braucht es 30 Millionen Euro, dann zehnmal mehr für Phase III …“ „Erhebliche“ Summen, betont der Mitgründer des Start-ups, für das LoValtech Gelder aufbringen muss, wenn es denn geht, will es seinen Impfstoff Ende 2023, Anfang 2024 vermarkten.

Anmerkung: Statistik zur gegenwärtigen Situation

„Ohne die grundlegenden Dinge“

Bevor unsere weißen Brüder kamen, um zivilisierte Menschen aus uns zu machen, hatten wir keine Gefängnisse.

Aus diesem Grund hatten wir auch keine Verbrecher.

Ohne ein Gefängnis kann es keine Verbrecher geben.

Wir hatten weder Schlösser noch Schlüssel, und deshalb gab es bei uns keine Diebe.

Wenn jemand so arm war, daß er kein Pferd besaß, kein Zelt oder keine Decke, so bekam er all dies geschenkt.

Wir waren viel zu unzivilisiert, um großen Wert auf persönlichen Besitz zu legen.

Wir strebten Besitz nur an, um ihn weitergeben zu können.

Wir kannten kein Geld, und daher wurde der Wert eines Menschen nicht nach seinem Reichtum gemessen.

Wir hatten keine schriftlich niedergelegten Gesetze, keine Rechtsanwälte und keine Politiker, daher konnten wir einander nicht betrügen.

Es stand wirklich schlecht um uns, bevor die Weißen kamen, und ich kann es mir nicht erklären, wie wir ohne die grundlegenden Dinge auskommen konnten, die – wie man sagt – für eine zivilisierte Gesellschaft so notwendig sind.“

Lame Deer, Tahca Ushte, Lakota

Deutschstunde

Am 26. April 2017 wird der Online-Auftritt von ALGORITHMICS á Íslandi zwei Jahre alt. An Menschenalter gemessen dürfte das Magazin nun aus dem Krabbelalter heraus sein, den aufrechten Gang erlernt haben, und stünde – so den Psychologen Glauben geschenkt werden darf – am Beginn eines Übergangsabschnittes, der dem Vernehmen nach zwei Jahre in Anspruch nehme, und  allgemein noch als das Trotzalter bezeichnet wird. Auch dürfte das Magazin seit einem halben Jahr,  also ab jenem Zeitpunkt, an dem im Alter von eineinhalb Jahren die Sprachentwicklung einsetze, und damit  die erste Trotzphase und das erste Fragealter einläute, bereits auch mit geringem Wortschatz (siehe Vokabular „Schlagwort“ auf der rechten Seite) in der Lage sein, Fragen an Erwachsene zu stellen, die nur dann für positiv gehalten, so die Antwort „Ja“ lautet, oder negativ konnotiert, falls da ein „Nein“ zurückschalle. Wobei anzumerken wäre, dass Online-Magazine in diesem Punkt etwas vom Kleinkind abweichen, indem sie jenem entbehren, was allgemein als Gefühl bezeichnet wird, so dass nicht zu befürchten ist, dass Online-Magazine von Wut, Trauer, Enttäuschung oder Angst befallen werden könnten.

So ist naheliegend, dass es den Herausgebern als Eltern zur Unterstützung ihres Online-Magazins angelegen ist, dessen Wortschatzentwicklung tatkräftig zu fördern, damit es beim unaufhaltsamen Durchschreiten in Richtung zweites Fragealter mit ausreichend Material versorgt werde, um in diesem Abschnitt die richtigen Warum-Fragen stellen zu können.

Was böte sich da mehr an als ein Preisrätsel, welches sich mit Wörtern, Sätzen, Satzbau, Interpunktion und Grammatik einer Sprache beschäftige.  Nach eingehender Beratung fiel die Wahl auf die Sprache Deutsch, da diese Sprache die Muttersprache der Mehrzahl der Leser  ist, wie die Auswertung der Statistiken auswies.

Nun wäre jegliches Niveau, auf dem Sprache gepflegt werden kann, und auch gepflegt wird, nicht gerade hilfreich für eine Unterstützung des erst zweijährigen Kindes, so dass die Redaktion nach eingehender Erörterung sich dazu entschloss, hierfür einen repräsentativen Text eines elaborierten Lektors, Literaturkritikers und ausgewiesenen Muttersprachlers heranzuziehen. Auch sollte der Umfang des dabei herangezogenen Textes überschaubar bleiben, so dass hierfür nur ein Text in Frage kommen konnte, der nicht mehr als zwei DIN A4-Seiten umfasse.

Die Erleichterung war groß, als sich ein hierfür brauchbarer Text finden ließ, der alle an ihn gestellten Anforderungen erfüllte. Passenderweise behandelte der erfahrene Lektor und Buchkritiker in seinem durchaus wortgewandten Text die Notwendigkeit bzw. Entbehrlichkeit von Buchhandlungen, was auch für Ísland mit seinen 150 Buchhandlungen, welche Bücher für  ca. 332.000 potentielle Leser bereithalten, von Interesse sein dürfte.

Aus diesem Text hat die Redaktion folgende passenden Sätze ausgewählt, die für ein Preisrätsel geeignet schienen:

„Die Berichte über die z.T. problematischen Arbeitsverhältnisse bei gefallen mir gar nicht.“

„Natürlich, ich gestehe es, bin auch durch die problemlose Rückgabemöglichkeit verführbar.“

„Warum sollte der Gesetzgeber das nicht, ähnlich wie bei der Pfandflaschenregelung oder dem zunehmenden Verschwinden von Plastiktüten, vorschreiben, damit solche Transportexzesse für Mehrfachbestellungen eingedämmt werden? „

„Aber ist es nicht die gleiche Angst, mit der sich das Druckgewerbe auf die Digitalisierung einstellen musste oder früher die WeberInnen, als sie mit den neuen mechanischen Webstühlen konfrontiert wurden?“

„Kann ich in einer Buchhandlung noch vor einem möglichen Kauf in einem Buch lesen, zu mindestens das Inhaltsverzeichnis?“

„Aber wo sind sie kundenzugänglich, wo wird dem Kunden erklärt, wie er sie für seine Buchsuche und -kauf optimal nutzen kann?“

„Warum soll ich was dagegen haben, wenn Amazon mir Vorschläge macht, die auf meinem Interessenprofil basieren oder auf den Kaufverhalten von Kunden, die ähnlich wie ich gestrickt sind.“

„Ich kenne die Skepsis mancher Leute, ihre Daten in die Cloud zu stelle.“

Die Frage ist in den Raum gestellt, wie viele Fehler diese acht Sätze enthalten, welcher Art die Fehler sind (Rechtschreibfehler, Interpunktionsfehler, umständlicher Satzbau, etc.), und was zu ändern wäre, damit die Sätze bei einem Deutschlehrer der Hauptschule als fehlerfreier Aufsatz durchgingen.

Zuschriften werden sehr gerne über die nachfolgende Kommentar-Funktion entgegengenommen. Die Einreichungen werden von der Redaktion selbstverständlich nicht für eine Öffentlichkeit freigeschaltet. Auch auf Ísland verhält es sich so, dass hie und da der eine oder andere sich auch gerne mit fremden Federn schmücken möchte, so ihm hieraus ein Vorteil erwachse. Also: Keine Chance für Spicker.

Gríma (Bild: Bernhild Vögel)

Aus der Menge der richtigen Lösungen wird Gríma drei Einreichungen auswählen, welche als Preis für die Mühe wahlweise ein Exemplar von „Trolle auf Reisen“ oder der isländischen Ausgabe „Tröll á flakki“  zugestellt bekommen.

Bitte daher bei Einreichung der Lösung die Zustelladresse mit angeben. Das Auswahlverfahren ist so angelegt, dass die richtigen Einsendungen auf dem Boden verteilt werden, auf jeder Einreichung ein Leckerli für Gríma abgelegt wird, und jene drei Einreichungen, deren Leckerli Gríma als erstes schnappt, die Gewinner sein werden.

Einsendeschluss: 25. April 2017

PS: Sollte der eigene Text Fehler enthalten, so ist die Redaktion jederzeit für Hinweise dankbar. Der Fehler wird umgehend korrigiert.

Was wäre, wenn …

Ob Zufälle die Welt und das Leben jedes Einzelnen zumindest mitregieren, ist Gegenstand der Methode  „Efsaga“ („Was wäre wenn“)  an der Universität Reykjavík, Fakultät für Geschichte und Philosophie:

Die Menschen haben lange gefragt, was in der Geschichte der Menschheit passieren konnte, aber nicht geschah. Was, wenn in der Antike die Perser Griechenland besetzt hätten? Was, wenn der Süden im amerikanischen Bürgerkrieg gesiegt hätte? Was wäre, wenn Hitler im Ersten Weltkrieg gefallen wäre? Es kann sicherlich Spaß machen, Fragen dieser Art zu berücksichtigen, aber haben sie einen gewissen Wert in der Geschichte? Der Vortrag wird zu dem Schluss kommen, dass dies ohne zu zögern zu bejahen ist. Reflexionen darüber, was hätte geschehen können, helfen uns besser zu verstehen, warum es so war; was fast unvermeidlich war, und was reiner Zufall und Laune des Schicksals war.“

Ein Ergebnis aus der Frage „Was wäre, wenn“ hat 2012 die Redaktion der Zeitung Lemurinn präsentiert:

http://lemurinn.is/2012/08/20/hitler-a-thingvollum/

Übersetzung:  „Der Führer gab seiner Bewunderung für den Naturpark Ausdruck und sagte wörtlich: Es ist bemerkenswert, hier an diesem Ort zu stehen, wo die nordische Rasse ihre goldene Ära im Mittelalter hatte. Nun, da Island vom britischen Imperialismus und der jüdischen kapitalistischen Verschwörung befreit worden ist, wird die nordische Kultur in Thingvellir wieder aufstehen.“

Da dieser Besuch nicht stattfand, brauchte der Gröfaz die von den Isländern sicherlich gestellte Frage nicht beantworten, ob er eine Überdosis an Schwefelgasen abbekommen habe, denn eine Überdosis würde zu ernsten Gefäßschäden im Gehirn führen, und was denn das sein solle, die „nordische Rasse“, denn auf Ísland gebe es dergleichen nicht, habe es auch zu keiner Zeit gegeben, zudem wäre den Isländern die Pflicht zu Gehorsam und Unterordnung ein fremder Gedanke, und außerdem sei ihre Kultur zu keiner Zeit gestorben, so dass sie gar nicht auferstehen könne.

Einer der Efsaga-Forscher der Universität Reykjavík hat kürzlich eine andere Rolle übernommen:

http://gudnith.is/efni/um_mig_english

Ein Doktor der Philosophie kann durchaus auch ein sehr subtiler Staatspräsident sein. Erst kürzlich  änderte der isländische Staatspräsident kurzfristig seine Pläne hinsichtlich der Begrüßung syrischer Kriegsflüchtlinge,  und  empfing die Zuflucht suchenden Menschen plötzlich nicht wie ursprünglich geplant am Flughafen, sondern lud sie kurzerhand in seine Residenz ein, kurz nachdem eine weltbekannte Person in der USA ein Einreiseverbot unterschrieb :

http://icelandmonitor.mbl.is/news/politics_and_society/2017/01/30/icelandic_president_invites_syrian_refugees_to_his_/

Nun erzählte er bei einem Vortrag die etwas seltsame Geschichte, er würde Ananas auf Pizzas verbieten. Ein etwas sonderbarer Vorgang bei einem Doktor der Philosophie. Als Ahnungslose  sich daraufhin ereiferten, war das vermutlich angestrebte Ziel der lustigen Bemerkung erreicht, und eröffnete ihm die sicherlich willkommene Gelegenheit, ganz unverdächtig auf die Unterschiede zwischen isländischem und amerikanischem System hinzuweisen:

http://icelandmonitor.mbl.is/news/politics_and_society/2017/02/22/icelandic_president_releases_a_statement_on_pineapp/

Seine vorhersehbare Replik auf Facebook:

„Ich mag Ananas sehr, nur nicht auf der Pizza. Ich kann kein Verbot erlassen, das Leuten verbietet, Ananas auf Pizzas zu setzen. Ich mag keine solchen Kräfte haben. Präsidenten haben nicht die absolute Macht. Ich würde dieses Amt nicht bekleiden wollen, wenn ich ein Gesetz setzen könnte, das verbietet, was ich nicht mag. Ich würde nicht in einem solchen Land leben wollen. Ich empfehle Pizza mit Meeresfrüchten.“

Die amüsante Episode wird wohl als die „Ananas-auf-Pizza-Affäre“ in die isländische Geschichtsschreibung eingehen.